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1. Einjährig, enthaltend 36 Geschichtsbilder nebst kulturgeschichtlichen Zusätzen - S. 37

1868 - Berlin : Nicolai
37 stand, die ebenso hieß. Aus dieser Burg stammte Friedrich; darum heißt er ein Hohenstaufe. Von seinem langen rothen Bart nannten ihn die Italiener Barbarossa d. h. Rothbart. 2. Zwischen den Schwaben oder Ghibellinen und den Baiern oder Welfen bestand eine Feindschaft wegen der Kai- serwahl. Um diese auszusöhnen, schenkte Friedrich seinem Ju- gendfreunde Heinrich dem Löwen, der schon Sachsen besaß, auch noch Baiern hinzu. Dieses Land war dessen Vater Heinrich dem Stolzen von dem letzten Kaiser wegen Em- pörung genommen worden. 3. In Italien bedrückte das mächtige Mailand, welches durch den Handel mit dem Morgenlande reich geworden war, die Nachbarstädte und verhöhnte des Kaisers Gesandte. Das erste Mal ließ der Kaiser Gnade ergehen, aber als die über- müthige Stadt seiner wiederum spottete, zerstörte er sie von Grund aus. 4. In Deutschland hielt der Kaiser auf Ordnung. Als ein Fürst und 10 Grafen trotz seines Verbotes Krieg miteinan- der führten, ließ er sie zur Strafe eine Meile weit Hunde auf dem Rücken tragen. Darauf zog er den Rhein hinunter, zerstörte die Raub- burgen und ließ die Raubritter hinrichten. Aber in Italien verband sich der mächtige Papst Alexander Iii. mit den lombardischen Städten. Mailand wurde wieder aufgebaut und dem Kaiser, welchen der Papst in den Bann that, zum Trotz erbauten die Italiener die Festung Alexandria. 5. Heinrich d. L. aber versagte dem Kaiser die Heerfolge, obwohl Friedrich bittend ihm zu Füßen fiel. So verlor dieser denn die große Schlacht bei Legnano 1176, worauf er Frieden mit den Städten schloß und sich mit dem Papste versöhnte. Heinrich d. L. wurde nun empfindlich bestraft, aller Länder verlustig erklärt und aus dem Reiche verbannt. Als er darauf fußfällig vor dem mächtigen Rothbart er- fchien, verzieh ihm dieser mit Thränen in den Augen. Er konnte ihm aber nur das Ländchen Braunschweig wiedergeben. 6. Nach diesen Geschichten herrschte Frieden im weiten Reiche.
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