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1. Theil 1 - S. 17

1880 - Stuttgart : Heitz
Aegypten. Königsgräber. 17 „Keine Beschreibung," sagen die Reisenden, welche 1799 diese Trümmer genau untersuchten, „vermag die Empfindungen zu schildern, welche diese Wunderanblicke erregen. Von welchen Begebenheiten, welche die Weltgeschichte nicht mehr kennt, von welchen Scenen sind diese Säulen einst Zeugen gewesen!" — Dann folgte abermals ein Säulenhof, und endlich erst eine Menge anderer Säulen und Gemächer, die vermuthlich dem Könige zur Residenz dienten. In jenem Riesensaale mochte er den Gesandten fremder Völker Audienz geben und ihre Tribute empfangen. Dies sind nur einige wenige Bruchstücke aus der Beschreibung jener großen Ruinen. Recht merkwürdig sind noch auf der linken Nilseite, etwa eine Stunde vom Flusse, im Innern einer Bergkette, die Gräber der ägyptischen Könige. Sie befinden sich in einem Thale ohne Ausgang, in welches erst durch Menschenhände ein Eingang dnrch-gehanen ist. Man hat hier gegen 20 Königsgrüfte aufgefunden, die sämmtlich in die Felsen der Bergwand hineingearbeitet sind. Jede besteht aus einer Reihe von Galerien, Kammern und Sälen, von denen einer der Hauptsaal ist. Hier steht auf einer Erhöhung der Sarkophag, der die Gebeine des Königs enthielt. In sieben Grotten stehn die Sarkophage noch; meist von doppelter als Menschenlänge, aus rothem Granit. In einer dieser Grotten mußte man erst durch zehn Thore dringen, ehe man zu dem Sarge gelangte. Auch in den Nebenkammern fand man Mumien, so daß also der König hier von denen, die ihm im Leben nahe waren, um- geben ruhte. Alle Wände sind mit Sculptureu und Malereien bedeckt, die so frische Farben enthalten, als wenn der Maler erst davon gegangen wäre. — Erst in neuerer Zeit (1817) hat ein unternehmender Reisender (Belzoni) ein solches Grab geöffnet. Er fand 18 Fuß unter der Erde, die er hatte wegräumen lassen, einen großen Stein, der den Eingang zu dem Grabe verschloß. Er ließ ihn sprengen, und sah sich in einem großen prächtigen Grabmale. Nachdem er durch einen langen Gang gekommen, dessen Wände und Decke ganz mit Gemälden bedeckt waren, gelangte er an eine Treppe, durch die er in einen zweiten Gang kam, dessen Verzierungen so srisch waren, als wenn sie erst vollendet worden wären. Plötzlich stand er vor einem 30 Fuß tiefen und 40 Fuß breiten Graben. Auch dieser war an den Seiten mit Gemälden von oben bis unten bedeckt, und offenbar dazu bestimmt, das Eindringen in das Innere zu verhindern. Er ließ darauf Balken holen und Weltgeschichte für Töchter. I. 16. Aufl. ^
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