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1. Theil 1 - S. 18

1880 - Stuttgart : Heitz
18 Alte Geschichte. 1. Periode. Aegypter. Pyramiden. eine Brücke werfen, über welche er hinüber gelangte. Da fand er eine Maner und stieg durch ein darin befindliches Loch in einen schönen Saal, dessen Decke auf vier Säulen ruhte, die ganz mit Sculpturen bedeckt waren. Aus diesem kam er in einen zweiten, von fast derselben Größe. Von dem ersten stieg er durch eine Treppe von 16 Stufen in einen schönen Gang, an dessen Ende eine andere Treppe in einen zweiten Gang führte, bis er in einen Saal trat, der mit den herrlichsten Sculpturen bedeckt war. Er übertraf an Größe bei weitem die beiden vorigen, war 37 Fuß hoch, und die Decke ruhte auf einer doppelten Reihe viereckiger Säulen. Zuletzt gelangte er noch in einen Saal, den Hauptsaal. In der Mitte desselben stand der Sarkophag des Königs, vom schönsten orientalischen Alabaster, 9 V2 Fuß lang, inwendig und auswendig mit allerhand kleinen Figuren bedeckt, welche Opfer, Procefsionen und dergleichen vorstellten. Hier fand man auch die Mumie eines heiligen Stieres und eine große Menge von kleinen Mumien und hölzernen Bildsäulen. Aber nicht allein in und bei dem alten Theben findet man solche Ruinen. Das ganze Nilthal bis tief nach Nubien hinein ist voll Denkmäler des grauesten Alterthums. Das großartigste ist der Höhlentempel in dem Fels theile bei Abu Simbel, zwei Tagereisen unterhalb der Stromschnellen von Wadi Halfa. Eine Felswand senkt sich schräg nach dem Strome hinab, vor welcher in senkrechten Nischen vier Kolossalstatuen Rhamses Ii. (Sesostris) errichtet sind. Sie sitzen auf Thronen und sind mit ihren Fußge-stellen nahe an 70 Fuß hoch, also höher als unsre Kirchen. Obwohl die Verhältnisse so kolossal sind, daß das Antlitz von einem Ohre zum andern 13 Fuß mißt, ist doch der Gesichtsausdruck ausnehmend schön. Der feine, gelbe Wüstensand hat die Kolosse zum Theil bedeckt. Zwischen den mittleren befindet sich der Eingang in den Berg. Auch hier führen Gänge und Hallen zum eigentlichen Tempelraume, der 200 Fuß tief im Felsen liegt. In Mittel-Aegypten hatte Amenemhet Iii. (von den Griechen Möris genannt), einer der noch in Memphis refibirenben Könige, ein riesenhaftes und dabei recht nützliches Unternehmen durchgeführt. Er ließ, um die wohlthätige Nilüberschwemmung über ganz Mittel- und Unter-Aegypten zu vertheilen, ein ungeheures Reservoir ausgraben, einen See, welcher eine Fläche von zehn Millionen Quadratmetern bebeckte. Am Ufer bieses See's erbaute derselbe König das Labyrinth, den Reichspalast, welcher in zwölf bedeckte
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