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1. Theil 1 - S. 25

1880 - Stuttgart : Heitz
Phönicier. 25 jetzigen; denn auf dem hohen Meere die Richtung der Fahrt bestimmen zu können, gingen ihnen zwei unentbehrliche Hülfsmittel ab: der Compaß und die Seekarten. Sie hielten sich daher immer ängstlich an die Küsten, und gerade darum mochten sie bei stürmischem Wetter manchmal um so eher scheitern. Da nun ihre Schiffe bei weitem nicht so groß waren wie unsere, und sie eine verhältniß-mäßig große Menge Schiffer des Rnderns wegen mitnahmen, so mußten sie einen großen Vorrath von Lebensmitteln und Trinkwasser mit sich führen, und doch hielt derselbe nicht lange vor. Daher waren ihnen bei weiteren Seefahrten Ruheplätze nöthig, wo sie anlanden und sich zur fernern Fahrt mit neuen Lebensmitteln versehen konnten. Sie legten deshalb auf allen Küsten des mittelländischen Meeres, wo es ihnen nur irgend erlaubt wurde, Colo-nien an, die sich zum Theil nachher selbst zu bedeutenden Handelsstädten erhoben (vorzüglich Karthago). So kamen sie bis an die Säulen des Herkules, die man jetzt die Straße von Gibraltar nennt. Aber hatten sie es gewagt, so weit zu gehen, warum sollten sie nicht auch die Küsten des atlantischen Meeres befahren? Neugier oder wohl noch mehr die so anspornende Gier nach Handelsgewinn, ließ sie die unbekannten Gefahren übersehen, und so fuhren sie südwärts an Afrika's Westküste hinab bis dahin, wo die kanarischen Inseln gegenüberliegen; doch mögen ihre Handelsniederlassungen durch die räuberischen Bewohner jener Gegenden gestört und die Phönicier von weiterem Vordringen abgehalten worden sein. Aber nach Norden hin sind sie weiter gefahren. Sie holten Zinn aus den britischen Inseln, ja sogar den köstlichen Bernstein, den man mit Gold aufwog, von den Küsten der Ostsee. -Dabei waren sie so neidisch aus den Handelsgewinn, daß sie ihre Handelswege sorgfältig verbargen; ja, wenn sie merkten, daß Schiffe anderer Völker ihnen heimlich nachfuhren, so segelten sie wohl absichtlich aus den Strand, oder führten sie sonst irre, um ihnen das Nachsegeln zu verleiden. Und überall erzählten sie allerhand Märchen von Seeungeheuern, von dichter Finsterniß und Meergallert nach Norden zu, damit jedem die Lust, dahin zu fahren, vergehen möchte. Die Kühnheit ihres Unternehmungsgeistes zeigt sich in der von ihnen unternommenen Umschiffuug Afrika's. Von dem ägyptischen Könige Nechao ausgesandt, begannen sie die Fahrt vom rothen Meere aus und kehrten durch die Säulen des Herkules zurück, nachdem sie drei Jahre unterwegs zugebracht hatten. Ein Erfolg für die beabsichtigte Anknüpfung neuer Handelsverbindungen
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