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1. Theil 1 - S. 88

1880 - Stuttgart : Heitz
88 Alte Geschichte. 1. Periode. Griechen. Römer. alte Mann war außer sich vor Freude; er drückte vor den Augen der ganzen Versammlung seinen Sohn an sein Herz,' und, überwältigt von der großen unerwarteten Freude, sank er entseelt zu Boden. Wahrlich, ein beneidenswerter Tod! Alle Zuschauer waren tief bewegt, kein Auge blieb trocken, und Alle begleiteten die Leiche zu Grabe. Ein ander Mal siegten zwei Brüder, und als sie hervortreten mußten, den Preis zu empfangen, holten sie ihren alten Vater aus den Zuschauern heraus, schmückten ihn, der in seiner Jugend auch einmal den Preis davongetragen hatte, mit den Olivenzweigen und trugen ihn im Triumphe vor den Augen der entzückten Zuschauer umher. Alle jauchzten laut; man warf dem glücklichen Vater Blumenkränze zu, und Einige riefen: „Stirb nur, Diagoras! denn nun kannst du nichts Herrlicheres wünschen!" — Wirklich erlag auch der Greis unter dem Strome seiner Gefühle und sank leblos vor den Blicken der Zuschauer zu Boden, die den Vater und die beiden Söhne, die ihn durch Freude getödtet hatten, glücklich priesen. Aber nicht allein die Körperkräfte wurden hier geübt. Wer während der vier Jahre ein treffliches Werk, dessen er sich nicht schämen durste, zu Stande gebracht hatte, legte es hier den versammelten Griechen vor. Die schönsten Werke der dramatischen Poesie, die Meisterwerke der. Geschichte und andere wurden hier den erstaunten Ohren der Versammelten vorgelesen und der Ruhm der Verfasser schnell durch ganz Griechenland verbreitet. Eine so treffliche Einrichtung war es werth, daß sie sich über 1000 Jahre erhielt, und für jeden Griechen hatten diese Spiele so vielen Werth, daß man bald die Jahre nach ihnen zu zählen anfing. Man nannte die Zeit von einem Spiele zum andern, also einen Zeitraum von vier Jahren, eine Olympiade. Die olympischen Spiele waren nicht die einzigen in Griechenland. Aehnliche wurden auch bei Delphi nach Verlauf von vier Jahren gefeiert; man nannte sie die pythischen. Die isthmischen hielt man auf der Landenge, welche den Peloponnes mit dem festen Lande verbindet, dem Jsthmos, also bei Korinth; aber schon nach Verlauf von drei Jahren; eben so die nemeischen, so genannt von Nemea im Peloponnes.
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