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1. Theil 1 - S. 113

1880 - Stuttgart : Heitz
Kambyses. 113 sicherste Beweis, daß ich eine feste Hand habe." Er spannte den Bogen und schoß; der arme Knabe sank todt nieder, und als der König ihn öffnen ließ, stak der Pfeil im Herzen. „Nun?" rief Kambyses, „was sagst du nun? Hast du wohl je einen bessern Schützen gesehen?" Der Vater hätte vor Wehmuth vergehen mögen, aber aus Furcht antwortete er: „Herr, ich glaube, selbst ein Gott könnte nicht so gut schießen." — In Aegypten erhielt er die Weissagung, daß er in Ekbatana sterben werde. „Gut!" sprach er, „ich kann mich ja leicht hüten, nach dieser Stadt zu gehen." Sie lag in Medien und war die Hauptstadt. Als er aber aus die Nachricht, daß ein Magier, Namens Smerdis, der dem ermordeten Smerdis sehr ähnlich war, sich des Thrones bemächtigt habe, nach Hause eilte, kam er unterwegs in eine kleine Stadt Syriens. Indem er sich hier aufs Pferd schwang, fiel der Beschlag seiner Dolchscheide ab, und der scharfe Dolch fuhr ihm in den Schenkel. Schwer verwundet brachte man ihn zu Bette. „Wie heißt die Stadt hier?" fragte er. „Ekbatana," war die Antwort; denn auch hier lag eine Stadt gleiches Namens. Bei diesem Namen kam das Grauen des Todes über den Tyrannen, und der Schreck wirkte so aus sein Gemüth, daß er nach einigen Tagen wirklich todt war. Er hinterließ keinen Verwandten, der ihm hätte in der Regierung von Persien folgen können. Da traten sieben der vornehmsten Perser zusammen, töbteten den falschen Smerdis und machten aus, daß sie Denjenigen unter sich zum König des Reichs ernennen wollten, dessen Pferd bei einem gemeinschaftlichen Spazierritt zuerst wiehern würde. Darius, der Sohn des Hystaspes, eines Persers aus dem königlichen Geschlechte den Achäntemden, (522—487) war der Glückliche; denn sein schlauer Stallmeister führte Abends vorher sein Pferd (dieses wurde bei den Persern sür heilig gehalten) vor das Thor, vor welches der Ritt unternommen werden sollte, und warf hier dem Thiere eine Menge trefflichen Hafer vor. Als nun am andern Morgen Darms an diese Stelle kam, erinnerte es sich an das hier genossene Futter und wieherte laut. Hurtig sprangen die andern Sechs von ihren Pferden und huldigten ihm als ihrem König. Er verdiente es aber auch, König zu sein, und hat 34 Jahre hindurch Persien mit vieler Weisheit regiert. Seine Residenzen waren abwechselnd die großen Städte Ekbatana, Babylon und Susa, von denen jetzt nur noch wenige Ruinen übrig sind. Desto wichtiger sind die von P erse po lis, einer'vierten großen Stadt des Reiches. Sie scheint die Todtenresidenz der persischen Weltgeschichte für Töchter. I. 16. Aufl. 8
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