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1. Theil 1 - S. 115

1880 - Stuttgart : Heitz
Griechisch-persischer Krieg. 115 die Freiheit, in der ihre Nachbarn jenseit des Meeres, die europäischen Griechen, lebten, machte in ihnen die Sehnsucht nach derselben Freiheit rege, und sie empörten sich gegen Darius. Die guten Leute hatten aber vergessen, ihre Kräfte gehörig zu berechnen; sie waren dem mächtigen Perserkönig nicht gewachsen, der schnell mit einem Heere erschien und sie wieder unterwarf. Bei der Gelegenheit bemerkte er, daß auch die Athener an dem Kriege Theil genommen hatten. Sie hatten nämlich ihren kleinasiatischen Landsleuten auf deren dringende Bitte einige Schiffe geschickt, die nun eilig wieder nach Hause suhreu. Darius aber ergrimmte über die Einmischung dieses Volkes, dessen Namen er hier zum ersten Male hörte, über die Maßen; er schwur, sie sür diese Frechheit zu züchtigen, und damit er es ja nicht vergäße, mußte ihm alle Tage bei der Mahlzeit ein Diener zurufen: „Herr, vergiß die Athener nicht!" Darius vergaß ihrer auch wirklich nicht. Ein großes Heer wurde ausgerüstet und auf Schiffe gebracht. Der eigene Schwiegersohn des Königs, Mardonins, sollte es anführen. Da die Schiffe aber um das Vorgebirge Athos herumfuhren, ergriff sie ein solcher Sturm und eine so heftige Brandung, daß an 300 Schiffe untergingen und 20,000 Mann ertranken. Darius schalt den ungeschickten Schwiegersohn aus, denn dem schrieb er das ganze Unglück zu, und beschloß, im nächsten Jahre geschickteren Händen die Ausführung anzuvertrauen. Vorher aber schickte er Gesandte nach den Inseln des Archipels und nach Athen und Sparta, um sich Erde und Wasser, die Zeichen der Unterwerfung, einzufordern. Die Inseln gaben aus Furcht wirklich das Verlangte; aber in Athen und Sparta kamen jene schlimm an. Die Athener wiesen sie mit Schimpf und Hohn ab, und die Spartaner warfen sie sogar in einen Brunnen und riefen ihnen höhnisch nach: „Da, holt euch das Wasser selbst." Kaum war der Sommer da (490 vor Christus), so erschien auch schon eine neue persische Flotte unter zwei geschickten Feldherren (Datis und Artaphern). Sie fuhr von Insel zu Insel, und nahm dieselben ein. Was sich widersetzte, wurde schrecklich zusammengehauen und manche schöne Insel ganz zur Einöde gemacht. So wollte es Darius in seinem Zorne. Die. Athener erschraken; so ernstlich hatten sie sich die Gefahr nicht gedacht. Sie sandten zu den Spartanern und baten um eilige Hülfe; denn nicht weit von Athen, auf der Insel Euböa, war schon der Feind
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