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1. Theil 1 - S. 133

1880 - Stuttgart : Heitz
Alcibiades. 133 begehrte selbst er ihren Rath in Staatssachen. Die Vornehmsten und Weisesten bildeten ihren Hof und horchten ihrer geistreichen Unterhaltung. 24 a. Alcibiades. — Sokrates. 420. Die verschiedenen Vorfälle und Schlachten des 27jährigen peloponnesischen Krieges wollen wir hier nicht erzählen, sondern nur so viel sagen, daß er zum großen Schaden der Athener endigte, und daß seitdem dieses sonst so angesehene Volk sich nicht wieder recht hat erholen können. Während des Krieges glänzten zwei Männer vorzüglich, die beiden Athener Alcibiades und Sokrates, freilich auf sehr verschiedene Weise. Alcibiades war von vornehmer Familie und vom Glücke und von der Natur sehr begünstigt. Seine Aeltern halten ihm ein großes Vermögen hinterlassen und die Natur ihm einen Empfehlungsbrief gegeben, der überall gilt: einen schönen Körper und ein angenehmes, äußerst gewandtes Wesen. Aber dabei war er ein höchst leichtsinniger, eitler, dem Vergnügen ergebener Mensch. Schon als Knabe machte er eine Menge leichtfertiger Streiche, zeigte aber bei dem Allen eine gewisse Größe der Seele und kühnen Muth. Einmal würfelte er als Knabe Mit andern seines Gleichen auf der Straße. Da kam ein Wagen gefahren: Alcibiades rief dem Fuhrmann zu, er möchte etwas anhalten, bis das Spiel vorüber sei. Dieser aber fuhr immer zu und alle Knaben sprangen auf die Seite. Nur Alcibiades nicht; er warf sich gerade vor die Pserde hin. „Nun, Fuhrmann, fahre zu," rief er, „wenn du Herz hast!" — Natürlich hielt der Fuhrmann die Pferde an und lenkte endlich um. Als Alcibiades endlich größer wurde, fehlte es auch nicht an losen Streichen, und ganz besonderes Vergnügen war es für ihn, wenn die Leute recht viel von ihm sprachen. Täglich nahm er sich Dinge heraus, die jedem Andern übel bekommen wären, die man ihm aber durchließ, weil man seinen Muthwillen einmal kannte. Einst ging er zu einem Sprachlehrer und fragte ihn: „Hast du keins der Gedichte Homers?" Als der Gefragte mit Nein antwortete, gab ihm Alcibiades eine Ohrfeige und ging fort. — Ein ander Mal wettete er mit andern jungen Leuten, er wolle einem angesehenen Manne in Athen, dem Hipponikns, auf öffentlichem Markte eine Ohrfeige geben. Am andern Morgen war er auf dem Markte. Da kam Hipponikus gegangen. Geschwind ging
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