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1. Theil 1 - S. 148

1880 - Stuttgart : Heitz
148 Alte Geschichte. 2. Periode. Griechen. Vaterland von den Tyrannen und der spartanischen Obergewalt zu befreien. Es gelang ihm auch wirklich, die meisten Vertriebenen zu einer Verschwörung zu vereinigen. Als ernst in einer Nacht die Verschworenen in Athen eine Versammlung hielten, führte einer derselben den Phyllidas ein, einen schlauen Thebaner, Geheimschreiber der Tyrannen, der zum Besuche nach Athen gekommen war, bei den Tyrannen in großer Gunst stand, aber der guten Sache dienen wollte und daher seinen Beistand versprach. Unter ihnen wurde der Tag verabredet, an dem die Verschworenen heimlich nach Theben kommen wollten, um die Tyrannen zu ermorden. Anfangs ging Alles glücklich. Ein treuer Freund in Theben, Namens Charon, war bereit, sein Haus zum Versammlungsorte herzugeben, und am bestimmten Tage zogen die Verschworenen einzeln, theils als Jäger mit Netzen und Hunden, theils als Bauern verkleidet, durch die verschiedenen Thore in die Stadt ein und verschwanden alle im Hause Charons. An demselben Abend hatte Phyllidas zwei der Tyrannen, den Archias und Philippus, zu sich zu Gaste geladen. Sie kamen auch, und Phyllidas suchte sie trunken zu machen. Während dessen legten schon die Verschworenen die Panzer an und machten eben die Waffen zurecht, als an Charons Hausthüre geklopft wurde. Mau öffnete behutsam. Es ist ein Bote vom Archias: Charon soll augenblicklich zu ihm kommen. Alle erblassen; sie können nicht anders denken, als daß die ganze Sache verrathen sei. Man überlegt, was zu thun? Soll er hingehen und sich dem wahrscheinlichen Tode überliefern, oder sollen alle Verschworenen hineilen und die That schnell ausführen? Endlich hält man das Erstere für besser, um erst zu hören, wie viel Archias wisse. Charon umarmt Weib und Kind wie zum ewigen Abschiede, sagt den Freunden Lebewohl, sucht sich zu fassen und tritt in des Phyllidas Haus. Archias und Phyllidas kommen aus dem Gastzimmer heraus: „Wir haben ja gehört, Charon, daß Vertriebene in die Stadt gekommen sind und von einigen Bürgern versteckt gehalten werden? — Charon wird bestürzt; da er aber merkt, daß jener nicht genau unterrichtet ist, antwortete er mit Fassung: „Das sollte ich kaum denken. Indessen will ich mich genau erkundigen und dir dann Bescheid bringen." — „Du bist ein braver Mann!" sagte Phyllidas geschwind; „nun gehe nur wieder; und ihr, kommt ins Zimmer und laßt uns trinken." — Wie froh war Charon, als er fort war! Er eilt schnell nach Hause und bringt die frohe Nachricht, daß noch nichts verrathen sei. Aber es sollte noch besser
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