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1. Theil 1 - S. 219

1880 - Stuttgart : Heitz
Zweiter punischer Krieg. Hannibal. 219 und nicht der kleinste Fehler der Feinde entging ihm. Dabei hatte er einen dauernden, abgehärteten Körper; Frost und Hitze, Hunger und Durst und die allerermüdendsten Märsche erduldete er mit Leichtigkeit. Keine Schwierigkeit schien ihm zu groß, daß sie nicht überwunden werden könnte. An ihm sahen seine Sonaten mit eben so viel Liebe als Vertrauen hinauf; denn er sprach mit Jedem freundlich, sorgte für Jeden, und sie wußten, daß ihm der Sieg nicht fehlen konnte. Es schien, als wäre ein neuer Alexander aufgestanden. ^ Jetzt stand er in Spanien und die Römer dachten nicht anders, als daß er sich mit seinen Soldaten in Schiffe setzen, quer über das mittelländische Meer fahren und etwa bei Rom landen, oder vielleicht nach Sicilien gehen würde. Deshalb schickten sie auch den einen Consul nach Sicilien, während der andere nach Ober-Italien marschirte. Plötzlich erfuhren sie, daß Hannibal zu Lande, über die Pyrenäen und Alpen, nach Italien gekommen sei. Wirklich war der kühne Held mit etwa 60,000 Mann, lauter Kerntruppen, und 37 Elephanten von Spanien aufgebrochen, über die beschneiten und damals noch unwegsamen Pyrenäen gegangen, und langte an der reißenden und breiten Rhone an. Hier war aber nirgends eine Brücke, nicht einmal ein Kahn zu sehen, und jenseit standen die wilden Gallier, feindselig ihm den Uebergang zu wehren. Jeder andere hätte vielleicht hier den Muth verloren und wäre umgekehrt. Hannibal aber täuschte den Feind durch geschickte Märsche und kam glücklich theils auf Schiffen, theils schwimmend, theils watend hinüber. Aber der Schwierigkeiten waren dabei entsetzlich viele. So wollten z. B. die Elephanten durchaus in kein Schiff, und man mußte eine besondere Art von Flößen für sie erfinden und bauen, um sie nur aufs Wasser zu locken. Und doch überwand Hannibal die Hindernisse glücklich. Aber noch fehlte viel, ehe man am Ziele war; denn nun erhoben sich vor den Karthagern die himmelhohen, ganz in Schnee, Eis und Wolken gehüllten West-Alpen, über die damals weder Weg noch Steg führte. Und dazu war man im Monat September, wo der im Gebirge schon fallende Schnee die Schwierigkeiten und Gefahren des Marsches erhöhte. Um aber das Grausen noch zu vermehren, hatten die wilden Bergbewohner, die da glaubten, Hannibal wollte ihnen ihr Land nehmen, sich auf den Abhangen aufgestellt und schleuderten Pfeile und Felsenstücke auf die Kletterer. Die Packpferde wurden scheu vor dem fürchterlichen Geschrei der
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