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1. Theil 1 - S. 221

1880 - Stuttgart : Heitz
Zweiter pumscher Krieg. Fabius und Hannibal. 221 birge glücklich hinter sich und Ober-Italien lag vor ihnen. Aber wie geschmolzen war nicht das schöne Heer! Kaum die Hälfte war noch übrig, und von allen Elephanten war nur ein einziger glücklich über das Gebirge gekommen. Die Römer, nicht wenig erschrocken über die unvermuthete Erscheinung der Karthager, da, wo kein Mensch sie erwartet hatte, hatten ihnen ein Heer untev Pub lins Cornelius Scipio entgegengeschickt; aber es wurde am Flusse Tessino geschlagen. Ein zweites unter Sempronins hatte südlich vom Po, an der Trebia, dasselbe Schicksal, und ein drittes unter Fl am in ins Nepos erhielt amtrasimenischensee im Toscanischen (See von Perugia) eine noch größere Niederlage. In Rom, dem Hannibal immer näher kam, war indessen eine entsetzliche Verwirrung. Bei der ersten Nachricht von der letzten verlorenen Schlacht stürzten Alle auf den Markt und forschten ängstlich nach dem Umfange des Unglücks. Die Magistratspersonen konnten die Sache nicht verschweigen. „Ja! leider ist es wahr!" sprachen sie, „die Schlacht ist verloren, der Feldherr ist'todt, die Meisten erschlagen, nur Wenige entkommen!" — Da war das Jammern und Weinen grenzenlos, das besonders die Frauen ausstießen; und als die ersten Flüchtlinge ankamen, liefen ihnen die Frauen bis vor das Thor entgegen, umringten Jeden und wollten von den Ihrigen Nachricht haben, welche die Ankömmlinge doch nicht geben konnten. Eine Frau, die ihren Sohn glücklich zurückkommen sah, starb in seinen Armen vor Freude; eine andere, der man erzählt hatte, ihr Sohn sei unter den Erschlagenen, und die ihn plötzlich in ihr Zimmer eintreten sah, rührte der Schlag vor freudiger Ueberraschuug auf der Stelle. Viele durchliefen jammernd die Straßen mit fliegendem Haare, und die ganze Stadt war erfüllt mit Schmerz, Angst und Entsetzen. In dieser Noth beschloß der Senat, einen Dictator zu erwählen, der ein halbes Jahr lang befehligen und den Staat zu retten suchen sollte. Keine Wahl konnte glücklicher sein als die getroffene. Sie fiel auf einen alten, allgemein geachteten Mann, Fabius Maximus, welcher den Beinamen Eunctator erhielt, der ihm anfangs zum Schimpf gegeben wurde, nachher aber zur größten Ehre gereichte, denn er bedeutet einen Zauderer und wurde ihm beigelegt, weil er mit der äußersten Vorsicht gegen den gefährlichen Hannibal verfuhr. Dieser hätte nach dem letzten Siege leicht auf Rom losgehen können; aber er wagte es doch nicht, mit seinen wenigen Truppen die große Hauptstadt anzugreifen, sondern zog
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