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1. Theil 1 - S. 230

1880 - Stuttgart : Heitz
230 Alte Geschichte. 3. Periode. Römer. seines Landes abtreten müssen. Die Herrschaft der Römer erstreckte sich nun schon nach Asien. In einigen dieser Länder, namentlich in Syrien und Aegypten, ließen sie zwar noch Könige, diese durften aber nichts thun, als was der römische Senat wollte, und waren also eigentlich nur römische Statthalter. Die Karthager hatten indessen mit pünktlicher Treue alle Forderungen des Tractates erfüllt und hatten daher wohl hoffen dürfen, von den Römern in Ruhe gelassen zu werden. Aber Karthago raffte sich allmälig wieder empor, und die Römer blickten mit Mißtrauen auf den erstarkenden Gegner. Zudem lebte in Rom ein alter ernster Mann, Cato mit Namen, so ernst, daß er in seinem Leben vielleicht nie gelacht hatte, und so streng, daß sich, während er Censor war, alle Römer vor ihm fürchteten. Dieser Mann, einer der Verfolger der Scipionen, hatte einen bittern Haß auf Karthago geworfen und schloß alle seine Reden, deren er viele im Senate hielt, mit den Worten: „Und zum Schluffe muß ich noch darauf ernstlich dringen, daß Karthago zerstört werde." — Da er in hohem Ansehen stand, so war auch bald Krieg gegen die unglückliche Stadt so gut wie beschlossen. Es fehlte nur an einem Vorwande; der findet sich aber zu allen Dingen bald, wenn man ihn nur sucht. Der alte Masinissa von Numidien wurde von den Römern heimlich aufgereizt, den Karthagern ins Land zu fallen. Diese mußten sich das ruhig gefallen lassen; denn sie dursten ja ohne Erlaubniß der Römer nicht Krieg führen. Sie baten aber dieselben, doch Gesandte nach Afrika zu schicken, die den Streit entschieden. Das geschah; einer der Gesandten war aber der alte Cato, und nun läßt sich leicht denken, ob wohl zu Gunsten der Karthager etwas mag entschieden worden sein. Die Gesandten . untersuchten den Zustand von Karthago recht genau und kehrten unverrichteter Sache nach Rom zurück, wo sie einmüthig erklärten, Rom könne nicht eher recht sicher sein, bis Karthago völlig zerstört wäre. Da nun die Karthager sahen, daß man ihnen nicht helfen wolle, so griffen sie endlich zu den Waffen und halsen sich selbst, schickten aber auch sogleich Gesandte nach Rom, die den gethanen Schritt bestmöglichst entschuldigen sollten. Der Senat antwortete sehr ernsthaft, sie möchten zusehen, welche Genugthuung sie den Römern dafür geben würden. Betrübt zogen sie ab; bald kamen neue Gesandte, welche Vollmacht hatten, Alles zu thun, was die Römer haben wollten, ja selbst das ganze Volk der Karthager
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