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1. Theil 1 - S. 254

1880 - Stuttgart : Heitz
254 Alte Geschichte. 3. Periode. Römer. gelassen, als den Ruhm, in Künsten und Wissenschaften das Meiste zu leisten. Nun kommst du und entführst uns auch noch diesen Ruhm!" — Nachmals bekleidete Cicero alle Magistratsstellen der Reihe nach, und als Consnl erwarb er sich vorzüglich großes Verdienst dadurch, daß er (62) eine gefährliche Verschwörung entdeckte, die ein gewisser Catilina, ein nichtswürdiger Mensch, geschmiedet hatte, der nichts Geringeres beabsichtigte, als den Consul zu ermorden, Rom anzuzünden und sich mit dem Vermögen der ermordeten Bürger zu bereichern. Bei allen diesen öffentlichen Geschäften wußte der thätige Cicero doch noch immer so viel Zeit zu erübrigen, daß er einen weitläufigen Briefwechsel mit seinen Freunden führte, schlechte Menschen vor Gericht verklagte oder unschuldige vertheidigte und philosophische Schriften aufsetzte. Das Letztere geschah besonders in den letzten Jahren seines Lebens, die er auf dem Laude in glücklicher Abgezogenheit von den Staatsgeschäften zubrachte. Hier ließ er es sich gewiß nicht träumen, daß er einmal eines gewaltsamen Todes sterben sollte. Und doch war es so, wie bald 'hernach erzählt werden soll. Zu seiner Zeit lebte ein anderer Mann, der schon einige Male beiläufig erwähnt worden ist; Po mp ejus, nur zwei Jahre jünger als Cicero, aber von ganz anderer Art. Von der Liebe zu den Wissenschaften, von der Beredsamkeit, die bei Cicero gerühmt morden ist, war bei ihm keine Spur; dagegen fühlte er in sich die Anlage zu einem geschickten Feldherrn, und als solcher hat er sich auch wirklich bewährt. Er besiegte den Mithridat, der sich zuletzt aus Verzweiflung ums Leben brachte, gänzlich, rottete die Seeräuber, die bisher das mittelländische Meer beunruhigt hatten, ganz aus und unterdrückte einen Aufstand der Sklaven, die bereits mehrere Heere geschlagen und ganz Italien in Schrecken gesetzt hatten. Sein Triumph, den er zwei Tage lang hielt, war einer der glänzendsten und er konnte 24 Millionen Thaler in den öffentlichen Schatz legen. Aber ein weit größerer Kopf, als er, war Julius Cäsar, sechs Jahre jünger als Pompejus, ein Mann, der bestimmt war, mit starker Hand in die Schicksale Roms einzugreifen. Seinen Vater hatte er schon verloren, als er erst sechs Jahre alt war; aber seine Mutter, Aureli a, war zum Glück eine treffliche Frau, die ihren einzigen Sohn mit einer großen Sorgfalt erzog und seine vorzüglichen Talente zuerst entwickelte. In seiner Jugend war er sehr schwächlich; aber auch das Verdienst hatte seine Mutter
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