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1. Theil 1 - S. 340

1880 - Stuttgart : Heitz
340 Alte Geschichte. 4. Periode. Römer. Solche Ereignisse waren aber doch nur vereinzelte Erfolge, die im Ganzen nichts halfen. Das römische Reich ging mit starken Schritten seinem Untergange entgegen. Die rohen und kriegerischen Völker, die an den Grenzen wohnten, drängten immer stärker und stärker, und konnten kaum noch zurückgehalten werden. Fast-alle Tugend, alte Seelengröße war erstorben; die Sittenlosigkeit wurde immer größer, und die wenigen umsichtigen Männer, die es noch in Rom gab, weissagten eine traurige Zukunft. 49. Konstantin der Große, 324—327. Theodosius der Große, 395. Das römische Reich war, trotz aller Zerstörung im Innern, indessen durch fortwährend geführte Kriege so groß geworden, daß alle damals nur einigermaßen bekannte Länder dazu gehörten. Dies Alles zu übersehen, war auch einem tüchtigen Manne kaum mehr möglich. Daher geschah es denn, daß es sich manche Kaiser dadurch leichter machten, daß sie noch einen oder mehrere Reichsgehülfen oder Mitkaiser annahmen, die sich in die Provinzen theilten. Der' erste, der einen Milkaiser ernannte, war Diocletian (284 bis 305), ein im Ganzen löblicher Kaiser. Er ist darum merkwürdig, daß er es über sich vermochte, fteiwillig der drückenden Krone zu entsagen (305). Auch seinen Mitkaiser (Maximian) beredete er dazu. Aber dieser war weniger standhaft; denn nach wenig Jahren drängte er sich wieder auf den Kaiserthron, und schrieb an Diocletian, er möchte doch dasselbe thun. Jedoch dieser war klüger. „Könntest du sehen, wie herrlich das Gemüse, das ich auf meiner Villa (in Dalmatien) anbaue, gedeiht, so würdest du mich nicht dazu bereden wollen!" schrieb er jenem zurück. Wirklich hatte er auch den klügern Lheil erwählt; denn der ehrgeizige Maximian wurde bald darauf hingerichtet. Die Zahl der Milkaiser vermehrte sich. So gab es zu Anfang des vierten Jahrhunderts nicht weniger als sechs solcher Nebeykaiser, die miteinander regierten. Einer darunter, gerade der jüngste, aber der klügste, Con-stantin (306—337), machte den Plan, sich zum Alleinherrscher von Rom zu machen; dazu warf er den Samen der Zwietracht unter die fünf andern, hielt sich immer an die stärkere Partei, bezwang so einen nach dem andern, bis endlich außer ihm nur noch einer (Licinins) übrig war, der ihm auch bald unterlag. In einem dieser Kriege hatte er eine merkwürdige Erscheinung. Schon immer
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