Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 1 - S. 345

1880 - Stuttgart : Heitz
Hunnen. Gothen. 345 hundert fand sich ein gewisser Paul von Theben in Aegypten. Er ging in eine Wüste, lebte hier von den Kräutern und Würmern und wurde von der Nachbarschaft, die fleißig zu ihm wallfahrtete, für einen Heiligen gehalten. Nachdem mehrere Aehnliches gemacht hatten, kam einer (Antonius) auf den Einfall, mit den ihm anhängenden Schülern in einer gemeinschaftlichen Einzäunung sich niederzulassen. Das eigentliche gemeinsame Mönchsleben aber stiftete Pachomius, der zuerst als Nacheiferer des H. Antonius mit ihm in der Wüste zusammenlebte, dann aber, um 340, auf göttlichen Befehl eine Mönchswohnung auf der Nilinsel stiftete. Solche Gebäude wurden nun Klöster (von claustrum, Umzäunung) genannt; die Leute, die darin wohnten und sich freiwillig einsperrten, hießen Mönche, und wenn es ein Frauenkloster war, Nonnen. Im Abendlande fand das Mönchswesen zwar anfangs keinen solchen Anhang; allein Augustin, Ambrosius und andere angesehene Kirchenväter ließen es nicht an Ermahnung und Beispiel fehlen; namentlich aber trug der heil. Martiuus von Tours außerordentlich viel zur Verbreitung des Mönchslebens bei. Als er 400 starb, konnte er bereits von 2000 Mönchen zu Grabe geleitet werden. Auch erhielt erst im Abendlande das Mönchswesen seine bestimmten Formen und die Einrichtungen, durch die es allein einen bedeutenden Einfluß auf Staat und Kirche erlangen konnte. Im Jahre 520 stiftete Benedikt von Nursia die Benedictinerregel, deren Stammsitz in dem berühmten Kloster Monte Eassino in Eampanien war. Gegen Ende des vierten Jahrhunderts lebte wieder einmal ein Kaiser, der gemerkt werden muß, weil die Theilung des großen römischen Reiches in ein östliches und westliches, die er bei seinem Tode vornahm, sich bis zu deren Untergänge erhalten hat. Er hieß Theodosius der Große und starb 395. Er hatte den vernünftigen Gedanken, daß das ungeheure römische Reich für einen Kaiser zu groß sei, und da er gerade zwei Söhne hatte, so gab er dem einen, Arkadins, Griechenland und alle Länder, die ostwärts von Griechenland liegen, dem andern aber, Honorius, Italien und was weiter westwärts und nordwärts liegt. Diese beiden Reiche nannte man das morgenländische oder griechische, und das abendländische oder römische Kaiserthum. In jenem war Constantinopel die Hauptstadt, in diesem aber bald Rom, bald Ravenna. Beide hatten fortan ihre eigenen Kaiser, aber eine sehr verschiedene Existenz. Das abendländische dauerte kein Jahrhundert
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer