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1. Theil 1 - S. 15

1821 - Nürnberg : Campe
*5 ten und im Winter viel mit Dünger überlegt wurden, damit die Kalte nicht eindringen konnte. Städte hatten sie nicht; sie haßten und scheneten die Stadtmauern, weil sie sich in dem Bezirk derselben, wie in einem Gefängnis, eingeschlossen glaubten. Desto freier und glücklicher fühl- ten sie sich in ihren Flecken oöcr Dörfern, die sie an einem klaren Strome, oder an einem Bache und in dem Schatten eines Waldes anlegten. Gold und Silber besaßen sie nicht, obgleich ihr Land, ihnen unbewußt, reich genug daran war. Doch lernten sie nach und nach, durch die Römer, den Werth des ge- münzten Silbers und Goldes kennen, und freuten sich nicht wenig, daß sie damit, ohne langen Tauschhandel, alle ihre kleinen Bedürfniße rinkaufen konnten; im Innern von Deutschland blieb der Werth edler Metalle noch lange unbekannt, und Fürsten oder fürstliche Gesandte, die von den Römern mit silbernen Gefäßen waren beschenkt worden, legten keinen höheren Werth darauf, als ans irdenes Geschirr. Aller- Handel geschah daher durch Tausch'; wer ein Pferd oder eine Kuh haben wollte, der mußte anderes Vieh dafür geben, oder eine gewisse Menge Getreide, oder andere Waaren; und ein solcher Handel war immer sehr langweilig und beschwerlich. Teutsche Knechte oder Leibeigene. Die Kriegsgefangenen, welche den teutschen Völker- schaften in die Hände fielen, wurden zur Knechtschaft verurtheilt; auch die Kinder, die den Knechten geboren wurden, waren Leibeigene. Allein weder sie, noch die Vater, wurden hart wie andere Sklaven, behandelt. Man verlangte nicht einmal häusliche Dwnste von ihnen, denn diese verrichteten die teutschen Frauen selbst mit ihren Töchtern und Söhnen. Die Knechte bekamen eigene Woh- nungen, in denen sie mit ihrer Familie, wie freie Men-
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