Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 1 - S. 16

1821 - Nürnberg : Campe
scheu, lebten; ihre Pflicht aber war, die Uecker zu be- stellen, die man ihnen einräumte, und ihrem Herrn jedes Jahr eine gewisse Menge Getreide davon abzuliefern. Auch Vieh und Kleidungsstücke mußten sie ihm jährlich geben; vermuthlich auch Holz für ihn fällen und spalten, auch andere schwere Arbeiten verrichten, zu welchen die Frauen zu schwach und die freien teutschen Männer zu stolz waren. Erfüllten die Leibeigenen treulich ihre Pflicht, so wurden sie mild und gut behandelt ; sehr selten beka- men sie Schlage, oder wurden in Fesseln gelegt; reizten sie aber ihre Herren zum Zorn, so hatte freilich mancher das Schicksal, ohne weiters todt geschlagen zu werden, und für einen solchen Mord war der, der ihn verübte, keinem Menschen verantwortlich. Religion der Teutschen. Die alten Teutschen waren Heiden. Sie verehrten nicht, wie wir, den einzigen wahren Gott; aber auch keine lasterhafte Gottheiten, wie die Griechen und Rö- mer. Die Gegenstände ihrer Verehrung, waren die wohlthätige Sonne, der freundliche Mond, die freigebige Erde und das alles erwärmende Feuer, als Bild der Sonne. Ein mächtiger Gott ließ über ihren Häuptern, hinter schwarzem Gewölle, den Donner rollen und schleu- derte mit gewaltiger Hand den Wettcrstrabl: dieß war, ihrer Meinung nach, der mächtige Gott Thor. Richt minder furchtbar war ihnen Wodan, der Gott des Krieges, der von ihnen angerufen wurde, wenn sie zur Schlacht auszogen, und dem sie einen Theil ihrer Gefan- genen opferten. Auch Freia, die holde Göttin der Liebe, hatte bei ihnen ibre Altäre, und jedes junge Paar, das sich durch die unauflöslichen Bande der Ebe mit ein- ander verbinden wollte, richtete an sie seine Gebete, und brachte ihr jcme Gaben.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer