1821 -
Nürnberg
: Campe
- Autor: Jerrer, Georg Ludwig
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
südlichen Tbeil der Insel unternahmen. So lange die
Mmer sie mit einem tüchtigen Heer empfangen konnten,
gu,g alles gut. Als aber eben diese Römer kaum Mehr
Äralien gegen die Anfalle der Teutschen zu vertheidigen
vermochten, mußten sie ihre Kriegsschaaren aus Britan-
nien und Gallien zurück ziehen; und nun wußten sich die
Südbritannier, die des Kriegs ganz ungewohnt waren,
gegen ihre streitbaren Nachbaren nicht länger zu helfen.
Vergeblich fleheten sie die Römer um Beistand an; man
überließ sie ihrem Schicksale. Nun kamen sie auf den
Gedanken, die Sachsen zu Hülse zu rufen. Diese wohn-
ten damals, wie ich euch schon gesagt habe, nicht
in der Mitte von Tcutschland, sondern an den Ufern
der Nordsee von dem Aussiusse der Elbe und Weser bis
gegen den Rhein. Sie waren bei den Britanniern als
schlimme Seeräuber^ bekannt, und sie hatten bei ihnen
an den Küsten schon gar manchen Unfug mit Rauben
und Plündern begangen; gleichwohl flößten sie weniger
Furcht ein, als die wilden Scoten. Sie waren tapfere
Leute, und gegen eine gute Belohnung hoffte man sie
sich zu Freunden zu machen. Daher wurden sie einge-
laden, nach Britannien herüber zu kommen, und die
Feinde in ihre Gebirge zurückjagen zu helfen. Sie
folgten auch willig dem erhaltenen Ruf. Erst kamen
nicht mehr als drei gut bemannte Schiffe, dann noch
dreizehn, und endlich noch vierzig. Zugleich mit ihnen
schifften sich ihre Nachbarn, die Angeln und Juten
ein, deswegen führten sie den gemeinschaftlichen Namen
der Angelsachsen.
Jetzt waren sie stark genug, es mit den Picten
und Scoten aufzunehmen. Sie schlugen sich tapfer mit
ihnen herum, und trieben sie in ihr Land zurück. Die
Südbritannier dankten ihnen freundlich für ihre geleiste-
ten Dienste, belohnten sie reichlich und wollten sie wieder