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1. Theil 1 - S. 153

1821 - Nürnberg : Campe
153 setzen würde, wenn etwas davon an den Tag käme. Wie so viele andere leichtsinnige Mädchen dachte sie, es könne unmöglich jemand etwas davon wahrnehmen und sie verrathen. Nun fiel aber etwas vor, das sie sich nickst leicht hatte träumen lassen. Indeß sic nämlich unbesorgt mit ihrem Eginhard in dem Zimmer schwatzte und koftte, fiel außen ein kleiner Schnee; und als der Geliebte sich vor Tags wieder entfernen wollte war der ganze Schloß- hof weiß. Mit Entsetzen bemerkten die beiden Liebenden dieses Unglück; Eginhard konnte nun nicht von ihr gehen, ohne Spuren seiner Schritte irr dem Schnee zu hinterlassen ; jedermann konnte am frühen Morgen sehen, daß in der Nacht ein Mann bei ihr gewesen war; ihr guter Name war unwiderbringlich verloren, und wenn erst der strenge Vater etwas davon erfahren sollte, denr seine Ehre über alles ging? — Das zärtliche Paar schau- derte vor den Folgen dieses Leichtsinns. Da nun aber die Mädchen in ihren Liebesnöthen meistens sehr erfinderisch sind, so verfiel auch Emma in dieser Verlegenheit auf einen ganz herrlichen Gedanken. Sie erbot sich nämlich, den Mann der Liebe auf die Schultern zu nehmen, und über den Schloßhof zu tra- gen, damit mau hin und her nur Mädchentritte in dem Schnee sehen möchte. Eginhard sträubte sich anfangs gegen den Antrag; endlich ließ er sich aber doch bereocn, und Emma fühlte sich stark genug, eine so süße Last zu tragen. Indem sie aber rüstig mit ihrem schönen Ritter über den Schnee dahin schritt, wollte das Unglück, daß Vater Karl, der gerade diese Nacht nicht schlafen konnte, in dem Fenster lag, und in das Freie hinaus schaute. Er erkannte sogleich das liebe Töchterchen und seinen wackern
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