Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 1 - S. 426

1821 - Nürnberg : Campe
426 wegen wollten ihn auch die andern nicht anerkennen, son- dern wählten nach dem Tode des Kaisers Ludwig den tapfern Grafen Günther von Sch war; bürg, der anch feierlich zu Frankfurt den Thron bestieg. Er fürch- tete sich so wenig vor seinem Gegner Karl, der zu Kas- sel bei Mainz ein Kriegsheer gegen ihn zusammenzog, daß er sich den Spaß machte, nach eben diesem Orte ein Turnier auszuschreiben, um seinen Rittern eine Fast- nachtslust zu machen. Karl hielt es der Klugheit ge- mäß, dem Turnier auszuweichen, und begab sich rmch seiner Erbgrafschaft Luxemburg, wo er nöthige Geschäfte hatte, über welche im ganzen Reich viel gelacht wurde. — Gegen Günthers Leben wurde aber bald darauf ein Plan gemacht, über den nickt zu lachen war. 3n einer Krankheit, die ihn zu Frankfurt beste!, fragte er den berühmten frankfurther Arzt, Freidank um Rath. Freidank verordnete ihm einen Trank, den er ihm selbst bereitete. Des Kaisers Freunde warnten ihn vor diesem Mann und diesem Getränke. Er wollte es daher nicht annehmen, ehe der Arzt es selbst gekostet hätte. F r e i d a n k s Weigerung machte seinen Verdacht noch mehr rege; Günther nöthigte ihn den Becher halb auszutrin- kcn, und die andere Halste trank er nun selbst, ohne die Wirkung bei dem Arzte erst abzuwarten. Bald dar- auf sank Freidank ohnmächtig nieder und starb am dritten Tage. Dem Kaiser suchte man, aber ach, zu spat, durch ein Brechmittel zu helfen; zwar fristete man ihm noch eine Zeitlang damit das Leben; nach einigen Monaten aber war er schon nicht mehr. Er verschied am 14. Jun. 1549. Karl Iv. war nunmehr ganz allein im Besitz des teutschen Throns, den er dreißig Jahre lang ungestört behauptete. Von seinen Kriegen werde ich euch wenig zu erzählen haben, denn er hatte großen Abscheu vor al-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer