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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 57

1837 - Elberfeld : Büschler
Die Zeiten der letzten Karolinger in Deutschland. 57 langen schmalen Landstrich an der linken Seite des Rheines hinun- ter, bis nach Holland. Ludwig der Deutsche bekam unser Deutschland bis an den Rhein, und jenseits desselben noch die Städte Speier, Worms und Maynz. Karl, mit dem Beinamen der Kahle, bekam den westlichen Theil des Reiches von da an, wo Lothars Antheil aufhörte, bis an den atlantischen Ozean, und bei diesem Theile ist der Name der Fran- ken geblieben; es heißt bis auf den heutigen Tag Frankreich. Wir aber haben den alten, ursprünglichen Volksnamen^ mit Recht beibehalten, da in unserm Antheile alle die deutschen Völker- schaften vereinigt wurden, welche sich weder mit den Römern noch mit andern Fremden vermischt hatten. Das ist unser Stolz, daß das ächte deutsche Blut in unfern Adern stießt und daß die unverfälschte deutsche Sprache unser Erbtheil geblieben ist. ? Von dem Vertrage zu Verdun fängt die eigentliche Geschichte des deutschen Reiches an. 29. Die Zeiten der letzten Karolinger in Deutschland. 843 — 911. Die Nachkommen Karls des Großen, oder die Karolinger, herrschten in Deutschland noch 68 Jahre, bis 911. Sie waren: Ludwig der Deutsche, Karl der Dicke, Arnulph und Lud- wig das Kind. Der erste Ludwig hielt im ganzen noch gute Ordnung und wußte sein Erbtheil auch gegen die auswärtigen Feinde wohl zu vertheidigen; aber die Zeit der drei letzten Regierungen gehört zu den unglücklichsten Zeiträumen, die unser Vaterland je betroffen haben. Deutschland war fast von allen Seiten von Fein- den bedrängt. Von Osten her, aus Mecklenburg, Pommern, Bran- denburg, der Lausitz und Böhmen, machten die slavischen Völ- ker fortwährend verheerende Raubzüge in Deutschland. Von Nor- den kamen auf zahlreichen Raubgeschwadern die Normänner aus Dänemark, Schweden und Norwegen, fuhren auf den großen Flüssen bis tief in die Länder ein, und verheerten und plünderten Alles umher aus. Auf dem Rheine sind sie bis nach Köln und Bonn vorgedrungen. Zu diesen Feinden kamen zuletzt auch noch die Ungarn, eigent- lich Madscharen, ein wildes Räubervolk aus Asien, welches sich im jetzigen Ungarn festgesetzt und die Avaren unterjocht hatte. Auf ihren leichten Pferden kamen die Schaaren dieses wilden Volkes wie ein verwüstender Sturmwind bald über die eine, bald über die andere deutsche Provinz, wütheten mit Feuer und Schwerdt, und führten meistentheils Tausende von Gefangenen jedes Standes und Alters als Sclaven mit sich fort. Ehe noch an eine kräftige Vertheidigung gegen sie gedacht werden konnte, waren sie schon wieder verschwun- den und das Unglück war geschehen. Es war auch nicht gut mit
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