1837 -
Elberfeld
: Büschler
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Elementarschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Elementarschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Dis schwäbischen oder hohenstaufischen Krrffer.
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Dev Kaiser hatte nur wenige Deutsche bei sich, aber er vertraute auf
ihren tapfern Arm; und wirklich war er schon mit ihnen im un-
widerstehlichen Sturme bis mitten in die Schlachtordnung der Feinde
vorgedrungen und hatte sich ihres Hauptbanners, des Mailändischen
Earociums, bemächtigt. Allein die Mailänder wußten wohl, welches
Schicksal ihnen bevorstand, wenn er siegte. Sie ermannten sich
wieder und griffen von Neuem an. Besonders tapfer kämpfte die
Schaar des Todes, 900 edle Jünglinge, die sich durch einen
Schwur auf Leben und Tod mit einander verbunden hatten, zu
siegen oder zu sterben. Sie wollten um jeden Preis das Carocium
wieder gewinnen. Der Kaiser vertheidigte es auf das Tapferste;
da sank sein Fahnenträger mit der Reichsfahne neben ihm zu Bo-
den. Noch diente der hohe Helmbusch und dw goldene Rüstung
des Kaisers den Seinigen zum Wahrzeichen. Plötzlich stürzte auch
er mit dem Streitrosse nieder und verschwand vor ihren Augen.
Da kam Schrecken über sie und bald waren Flucht und Verwir-
rung allgemein. Wie durch ein Wunder kam der Kaiser unter
seinem Streitrosse wieder hervor und davon; sein Heer wurde gänz-
lich geschlagen. c *
Hierauf bot er dem Papste Alexander und den Lombarden den
Frieden an. Die Aussöhnung kam wirklich zu Stande; die lombar-
dischen Städte erhielten zuerst einen Waffenstillstand auf 6 Jahre
und nachher in einem ordentlichen Frieden zu Constanz 1183 Bestä-
tigung ihrer alten billigen Rechte, wogegen sie auch des Kaisers
Oberlehnsherrschaft anerkennen mußten. Mit dem Papste hielt Fried-
rich eine feierliche Zusammenkunft Ja Jöleilsj} ig*. erkannte ihn als
einzigen und rechtmäßigen Papst und erhielt von ihm dagegen den
Friedenskuß. Die beiden kräftigen Männer hatten sich gegenseitig
achten gelernt und blieben von nun an Freunde ihr Lebenlang.
3. Absetzung Heinrichs des Löwen. 1180. — Als
Friedrich nach Deutschland zurückkam, erschienen vor ihm die Gegner
Heinrichs des Löwen mit mannigfaltigen Klagen. Es waren die
Nachbarn des Herzogs, die Bischöfe von Magdeburg, Halberstadt,
Hildesheim, Paderborn, Minden, Verden und Bremen, der Erz-
bischof von Köln, der Landgraf von Thüringen, der Graf von An-
halt, die Grafen von Holstein und andere. Diese waren eifersüchtig
auf seine große Macht und hatten es schon oft versucht, ihn mit
vereinigten Kräften zu bekämpfen; allein der tapfere Löwe hatte sie
immer zu ihrem eigenen Schaden und ihrer Schande auseinander
gesprengt. Jetzt benutzten sie nun des Kaisers Zorn zu Heinrichs
Verderben. Der Kaiser hörte ihre Klagen an und lud Heinrich vor
den Reichstag zu Worms zur Rechenschaft. Er, der wohl merkte,
dass es auf seinen Untergang abgesehen sey, erschien nicht; auf dem
zweiten Reichstage zu Magdeburg eben so wenig. Noch zweimal
wurde er geladen, und als er immer nicht kam, sprach der Kaiser
die Reichsacht gegen ihn aus und das Fürstengericht erkannte ihn
aller ^ seiner Reichswürden und Lehen verlustig ; das heißt, er sollte
aufhoren, Herzog von Sachsen und Baiern zu seyn, und sollte
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