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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 137

1837 - Elberfeld : Büschler
Der schmalkaldische Krieg. 137 Geschütz, ohne etwas auszurichten; und nachdem sie nun genug Ku- geln verschossen hatten, zogen sie ab. Schartlin war höchst nieder- geschlagen darüber und versichert in seiner Lebensbeschreibung, daß er von dieser Zeit kein Herz mehr zu diesem Kriege habe fassen können, „denn er sehe keinen Ernst zu einem rechtschaffnen Kriege." ^Der Kaiser war ebenfalls ganz erstaunt, als er das große Heer schmählich abziehen sah, zog ihm nach, vereinigte sich mit dem Grafen Büren, und war nun stark genug, dasselbe im offnen Felde zu bekämpfen. Aber der Muth war gewichen und die schmalkaldischen Bundesge- nossen machten den Versuch, vom Kaiser Frieden zu erhalten. Da- durch verriethen sie aber ihre Schwäche nur noch mehr, und der Kaiser ließ ihr Schreiben öffentlich vor der Schlachtordnung seines Heeres ablesen, um dessen Muth zu stärken, und gab ihnen zur Ant- wort: „er wisse keinen Weg zum Frieden, als wenn der Churfürst und der Landgraf sich, ihr Heer und ihre Unterthanen, seiner Gnade und Ungnade übergäben." — Mit dieser Antwort zogen die Fürsten in ihre Heimath zurück, der Kaiser aber benutzte seine Zeit besser und brachte die suddeutschen Städte eine nach der andern zur Un- terwerfung. Sie mußten seine Verzeihung mit großen Geldsummen erkaufen; Augsburg z. B. mit 150,000 Goldgulden, Ulm mit 100,000, und mußten spanische Besatzung einnehmen. Unterdeß hatte der Churfürst von Sachsen sein eigenes Land von seinem Vetter, dem Herzog Moritz, wiedergewinnen müssen, der sich in seiner Abwesenheit offenbar als Freund des Kaisers kund ge- than und in dessen Namen dasselbe in Besitz genommen hatte. Mo- ritz, der viel geringere Macht hatte, als der Churfürst, mußte weichen und floh zum König Ferdinand nach Böhmen. Wenn der Churfürst nun Zeit behielt, sich wieder gehörig zu verstärken, so war der Kampf noch eben so schwierig als zuerst: darum eilte der Kaiser Karl,-ohne seinem Heer irgend eine Winterruhe zu gestatten, durch Franken nach Böhmen und von da mit seinem Bruder und dem Herzog Moritz nach Sachsen. Er kam so plötzlich und unerwartet, daß er am 22. April 1547 bei Meißen stand, als der Churfürst ihn noch weit ent- fernt glaubte. Die Schlacht bei Mühlberg, den 24. April 1547. — Der überraschte Churfürst suchte so schnell als möglich mit seinen Truppen an der Nordseite der Elbe nach Wittenberg, seiner Hauptstadt, zu kommen; sie war eine gute Festung und er hoffte sich so lange darin zu vertheidigen, bis seine Bundesgenossen ihm zu Hülfe kommen könnten. Der Kaiser wünschte dagegen nichts mehr, als ihn auf dem Zuge anzugreifen; wenn nur nicht der breite Elb- ström zwischen ihnen gewesen wäre! Als er nun selbst noch, gegen Abend, nachdenklich am Ufer desselben hinritt, brachte der Herzog von Alba, einer seiner spanischen Anführer, einen Bauern, der ihm eine Furth durch den Fluß zu zeigen versprach. Die Sachsen hatten ihm zwei Pferde weggeführt, aus Rache wollte er ihren Feinden die Furth zeigen. Der Herzog Moritz versprach ihm dafür 100 Kronen und zwei andere Pferde. — Am anderen Morgen, — es war ein
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