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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 151

1837 - Elberfeld : Büschler
Der dreißigjährige Krieg. 15l die Macht der Baiern geführt worden. Er wählte zum Anführer Albrecht von Wallenftein, Herzog von Friedland in Böh- men, einen Mann, welcher in der Geschichte des dreißigjährigen Krie- ges sehr merkwürdig geworden ist. Sein feuriger, ehrgeiziger Sinn hatte ihn früh in die Kriegsdienste getrieben; er hatte dem kaiser- lichen Hause wichtige Dienste in Ungarn und zuletzt in der Schlacht _ auf dem weißen Berge bei Prag geleistet und dafür von Ferdinand' y -die Herrschaft Friedland und den Fürstentitel erlangt. Sein Name war schon so berühmt unter den Kriegern, daß er in kurzer Zeit ein Heer von 50,000 Mann zum dänischen Kriege zusammenbringen konnte; denn Alles drängte sich zu seinen Werbefahnen. Aber der Kaiser hatte ihm den unumschränkten Oberbefehl und die Voll- macht, alle Anführer zu ernennen, zugestehcn müssen. Im Herbst 1625 brach er mit dem Heere nach Niedersachsen auf, hielt Winterquartiere in den reichen Gegenden um Halberstadt und Magdeburg und griff im nächsten Frühjahr den Grafen Mans- feld an der Elbe an. Dieser, zu schwach gegen Wallenstein, wandte sich plötzlich aus Sachsen in die östreichischen Länder Schlesien und _ . Ungarn und nöthigte Wallenstein, ihn zu verfolgen. Endlich, da er' sich nicht länger halten konnte, entließ er in Ungarn seine Haufen, , / die sich wieder nach allen Gegenden zerstreuten, verkaufte Geschütz —— und Heergeräth und reiste selbst, mit wenigen Getreuen, durch Bos- nien und Dalmatien nach Venedig zu. Unterwegs aber, in dem Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien, wurde er krank, und da er die Herannäherung des Todes fühlte, zog er seine Rüstung an, gürtete seinen Degen um, und erwartete, auf zwei seiner Offiziere gestützt, stehend sein Ende. So trat dieser rastlose Mann, der eine Haupttriebfeder des Krieges gewesen war, von der Schaubühne ab; sein Freund, Christian von Braun schweig, starb in demselben Jahre 1626; und der König von Dänemark wurde von Lilly bei Lutter am Barenberge gänzlich geschlagen. Zum zweitenmale verließ das Glück in diesem langwierigen Kriege gänzlich die protestantische Parthei, und der König Christian Iv. mußte seine deutschen Länder: Holstein, e Schleswig und Jütland von Tilly's und Wallenstein's Heeren gänzlich verwüstet sehen. Er war froh, im I. 1629 einen erträglichen Frieden, welchen man den Frieden zu Lübeck nennt, zu erhalten, mußte aber versprechen, seine Bundesgenossen, die Herzoge, von Meklenburg, nicht ferner zu unterstützen. Diesen hatte näm- lich Ferdinand ihre Länder genommen und sie Wallenstein, zum Ersatz der Summen, die er aus seinem Vermögen für den Krieg aufgewen- det hatte, gegeben. So war nun der stolze Mann Herzog von f x Meklenburg und ein Fürst des deutschen Reiches. Er hatte auch ^ern noch Pommern dazu gehabt, um eine lange Strecke von a / der Küste der Ostsee im Besitz zu haben, — er hatte in seiner Zu- 1 verficht sogar schon den Titel eines Admirals der Nord- und Ostsee angenommen, und griff deßhalb die feste Stadt Stralsund in ^ Pommern an, die sich weigerte, kaiserliche Besatzung einzunehmcn. ' Aber die Bürger vertheidigten sich auf das Tapferste, schlugen alle -
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