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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 181

1837 - Elberfeld : Büschler
Das Jahr 1760* 181 Stadt nicht plündern, so daß sie, mit Zahlung beträchtlicher Geld- summen, erträglich davon kam; und nach 8 Tagen schon erscholl die Nachricht, der König rücke heran, welches einzige Wort die Feinde eiligsllaus der Stadt verscheuchte. Die Schlacht bei Torgau. 3. Nov.— Damit war dieser Feldzug indeß noch nicht vollendet, so spat es auch schon im Jahre war. Der Feldmarschall Daun hatte die Absicht, seine Winterquar- tiere in Sachsen zu nehmen und dem Könige keinen Platz mehr in diesem Lande zu verstatten; er hatte ein sehr festes Lager bei Tor- gau bezogen. Wollte Friedrich nicht zum erstenmale den Winter auf seinem eigenen Boden zubringen und dadurch das Geständnis; ablegen, daß. seine Besiegung nun nahe sey, so mußte er noch eine große Schlacht wagen, und, es koste was es wolle, sich in Sachsen behaupten. Aber es war ein sehr unsicheres Wagestück, denn die Oestreicher verstanden es besser, als irgend ein anderes Heer, feste Stellungen zu nehmen; sie hatten die Weinberge bei Torgau auf das Furchtbarste verschanzt. Der König theilte sein Heer in zwei Theile; mit dem einen wollte er selbst von vorn die Weinberge stür- men, mit dem andern sollte der tapfere Ziethen im Rücken der Oestreicher die Siptitzer Höhen angreifen. Aber in dem Walde, der vor der Oestreichischen Stellung lag, verwirrten sich einige Ko- lonnen der Preußen und der Angriff geschah nicht ganz zu gleicher Zeit, wie der König bestimmt hatte. Auch Ziethen kam, wegen man- cherlei Hindernisse, später an Ort und Stelle an, und nun wurden die einzelnen Angriffe der Preußen, trotz ihrer verzweifelten Tapfer- keit, durch das entsetzliche Feuer aus 200 Kanonen, alle zurückge- schlagen. Ganze Reihen lagen neben einander hingestreckt, und die preußischen Kanoniere konnten nicht einmal zum Laden ihrer Stücke kommen, sondern Geschütz und Pferde und Menschen wurden in Einem Augenblick niedergeschmettert. Den König selbst traf ein Streifschuß an der Brust, ohne ihn jedoch besonders zu verletzen. Ueber dem blutigen Gefechte brach die Nacht herein. Einzelne Hau-" fen fochten sogar noch in der Dunkelheit und es ging so verworren durcheinander, daß um die, in der kalten Herbstnacht hier und da in der Torgauer Haide angezündeten Feuer Oestreicher und Preußen, Gesunde und Verwundete, sich sammelten und friedlich neben einan- der wärmten, will der Abrede, daß am Morgen diejenige Parthei sich zu Gefangenen ergeben sollte, deren Heer die Schlacht verloren habe; denn welche das sey, schien noch gar nicht ausgemacht. König Friedrich wußte es auch noch nicht; sorgenvoll saß er auf den Stu- fen des Altares in der Kirche des Dorfes Elsnich, und schrieb Be- fehle. Der Kern seines Fußvolks lag auf dem Schlachtfelde; wenn der Kampfs am andern Morgen wieder anfangen mußte, so war der Ausgang für ihn sehr bedenklich. Aber sein treuer General Ziethen hatte in diesem Augenblick schon die Schlacht für ihn gewonnen. Bis 10 Uhr Abends focht er, in Gemeinschaft mit dem General Saldern, auf das Tapferste um die Siptitzer Höhen und eroberte sie wirklich; dadurch war die Schlachtordnung der Oestreicher durch-
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