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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 187

1837 - Elberfeld : Büschler
Anfang der französischen Revolution. 1789. 187 auf den größten Herrscher seiner Zeit, die Augen gerichtet. Er hin- terließ sein Reich, mit einem starken Heere und einem wohlversehenen Schatze, seines Bruders Sohne, Friedrich Wilhelm ll.; denn er selbst hatte keine Kinder. Auf den Kaiser Joseph folgte in der Kaiserwürde sein Bruder Leopold ll., bis dahin Großherzog von Toskana; er regierte aber nur ganz kurze Zeit, von 1790 bis 1792. Unter seiner Regierung brach die schwere Unglückszeit über Europa herein, welche von da ein Viertel-Jahrhundert lang unaufhörlich die Völker geängstigt hat. 89. Anfang der französischen Revolution. L789. In Frankreich herrschte der milde und ftomme König Ludwig Xvi., welcher es mit seinen Unterthanen von Herzen gut meinte. Aber durch die Fehler und die Verschwendung seiner Vorgänger, durch schlechte Verwaltung der Einkünfte und hundert Mißbräuche in den Einrichtungen des Staates überhaupt, war der Zustand von Frankreich gänzlich zerrüttet worden. Das Volk erlag unter der drückenden Last der Abgaben; der Adel und die Vornehmen dagegen schwelgten im Ueberfluß und verhehlten dem Könige sorgfältig die traurige Lage des Volkes, weil sie von den schlechten Einrichtungen Gewinn zogen. Daher waren Mißmuth und heimlicher Groll tief in die Herzen der Bürger eingedrungen, und am gefährlichsten wurde diese Stimmung dadurch, daß eine Menge von Schriftstellern, welche die Gabe der Beredsamkeit besaßen, das Volk noch mehr aufreizten, ihm viel von der Gleichheit aller Menschen, und von den Rechten, die kein König ihm nehmen könnte, vorsagten, worin Wahres und Falsches vermischt war. Es erwachte nach und nach ein kühner Freiheitsschwindel, der um so gefährlicher wurde, weil er mit gerech- ten Beschwerden verbunden war; und diesem entgegen standen Hoch- muth, Ungerechtigkeit und Verachtung des Volkes von Seiten der Vornehmen. Mit dem besten Willen war der König unvermögend, einen so schweren Streit in's Gleiche zu bringen. Die allgemeine Unordnung, und besonders die Geldverlegenheit, waren so groß geworden, daß die Minister nicht mehr Rath zu schaffen wußten, und im I. 1789 die Stände des Reichs beriefen. Diese bestanden aus dem Adel, der Geistlichkeit und den Bürgern; aber der Bürgerstand gewann bald völlig die Oberhand, und von diesem Augenblicke an konnte man als gewiß annehmen, daß es eine gänzliche Umwandlung geben würde. Und diese kam auch. Die Na- tionalversammlung, durch feurige Redner geleitet, gab rasch nach einander eine Menge Gesetze, die alle Vorrechte des Adels und der hohen Geistlichkeit mit einemmale abschafften, die reichen Güter der Kirche einzogen, um sie für das Beste des Ganzen zu verkaufen und dadurch die ungeheuren Schulden des Staates abzubezahlen. Zugleich wurde die königliche Gewalt immer mehr eingeschränkt und am- Ende zu einem bloßen Schattenbilde herabgesetzt. Der König war in der unglücklichsten Lage. Seine Befehle wurden gar nicht mehr gehört,
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