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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 201

1837 - Elberfeld : Büschler
Napoleons Krieg gegen Rußland. 201 macht an. Die Oestreicher fochten wiederum so tapfer, daß ihr rechter Flügel die Franzosen mit Verlust zurückschlug und daß die Zuschauer auf den Thürmen von Wien, von wo man diesen Theil des Schlachtfeldes übersehen konnte, lartt den Sieg verkündigten. Allein der linke Flügel war dagegen unglücklich gewesen und gänz- lich über den Haufen geworfen, so daß der Erzherzog sich zum Rück- züge entschließen mußte. Nun wurde ein Waffenstillstand und am 14. Oct. zu Wien ein Friede geschlossen. Oestreich verlor wie- derum 2000 Quadratmeilen Landes und über 3 Millionen Untertha- nen, nämlich seine polnischen und italienischen Besitzungen nebst Jllyrien, und das Salzburger Land, welches an Baiern kam. Oest- reich war nun ganz vom Meere abgeschnitten und hatte auch seine letzte Vormauer von Bergen dahin geben müssen. Doch eröffnete sich die Hoffnung auf eine ruhigere Zeit, in welcher die Wunden einigermaßen geheilt werden könnten, als . der Kaiser Napoleon um die Hand der Erzherzogin Maria Louise, der Tochter des Kaisers Franz, anhielt und dadurch seinen Wunsch zu erkennen gab, durch die Verbindung mit dem ältesten Kaiserhause sich an die bestehende Ordnung in Europa anzuschließen. Der Kai- ser Franz gab ihm, wenn gleich mit blutendem Herzen, die Tochter als ein Unterpfand des Friedens. — Napoleon hatte nun einen sol- chen Punkt der Macht erreicht, daß ihm mehr an der Befestigung und innern Ausbildung seines ungeheuren Reiches gelegen seyn mußte, als an noch größerer Ausdehnung desselben; so rechnete ein jeder, welchem die Ruhe der Welt jetzt als das wünschenswertheste Gut erschien. Aber auf den unersättlichen Mann war keine Rechnung zu bauen. Sein Ehrgeiz stand niemals still. — Zuerst wurde sein Bruder Ludwig so lange getrieben, bis er die Königskrone von Hol- land niederlegte, und nun mußte dieses wichtige Land eine Provinz von Frankreich werden. — Darauf erfuhr der nordwestliche Theil von Deutschland, mit den drei großen Städten Hamburg, Bre- men und Lübeck, dasselbe Schicksal. — Und damit die älteste Kai- serstadt Europa's, Rom nämlich, zu dem Glanze seines Reiches nicht fehlte, hatte er sie dem Papste genommen, diesen selbst als Gefange- nen nach Frankreich führen lassen, und verordnte jetzt, daß sein und aller künftigen französischen Kaiser erstgeborner Sohn König von Rom heißen sollte. So war der größere Theil von Europa unter Napoleons Herr- schaft oder doch von ihm abhängig: niemand, so schien es Allen, vermochte eine solche Macht zu erschüttern. Und in der That war es auch nur sein eigner unerhörter Uebermuth, welcher ihn dennoch von da an raschen Schrittes in's Verderben gezogen hat. 97. Napoleons Krieg gegen Rußland. 1812. Der Kaiser Alexander war lange mit Napoleon verbündet gewe- sen; aber der gränzenlose Ehrgeiz des Letzteren zerriß auch dieses Bundniß wieder. Unter dem Vorwände, daß Rußland noch immer
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