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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 203

1837 - Elberfeld : Büschler
Die deutschen Befreiungskriege. 203 Menschen, die der unersättliche Eroberer über die Gränzen nach Ruß- land geführt hatte, kaum 30,000 Gesunde und Waffenfähige wie- der zurück. V8. Die deutschen Befreiungskriege. Die Herrscher und Völker erkannten nun deutlich die Winke der göttlichen Gerichte und faßten die Hoffnung, daß der Augenblick der Befreiung gekommen sei. Zuerst erhob sich das preußische Volk. Der Hülfshaufe unter dem General F)ork, welcher bei dem franzö- sischen Heere gewesen war, trennte sich von diesem und erwartete die Befehle des Königs, um die Waffen gegen die bisherigen Unterdrü- cker zu kehren; und der König, der sich von Berlin, wo noch fran- zösische Besatzung war, nach Breslau begeben hatte, erließ von dort am 3. Februar 1813 einen Aufruf an die Jugend seines Reiches, sich frei- willig zum Schutze des Vaterlandes zu stellen, verordnete ferner eine allgemeine Bewaffnung seines Volkes, als Landwehr und Land- sturm; und schon am 17. März erklärte er feierlich den Krieg gegen Napoleon. Die freudigste Begeisterung wurde durch diese königlichen Beschlüsse in dem ganzen Volke aufgeweckt. Es war ein Gefühl in Allen, als wenn auf einmal, nach einer dunkeln und stürmischen Nacht, der helle Morgen anbricht. Jedermann wollte der Erste zur That seyn; die Jünglinge aus allen Ständen eilten zu den Schaa- ren der Freiwilligen; die Männer, verheirathete und unverheiratete, Viele, die schon in bedeutenden Aemtern waren, und niemals an den Kriegsdienst gedacht hatten, traten in die Landwehr und übten sich unermüdet in den Waffen. Die Frauen und Töchter, anstatt über die Gefahren zu klagen, welchen ihre Gatten und Väter entgegen zogen, munterten sie auf, halfen zu ihrer Ausrüstung, arbeiteten Tag und Nacht mit ihren Händen für das Heer, opferten ihren Schmuck und ihr Silbergeräth, und selbst Kinder und Dienstboten brachten ihren Sparpfennig zum Opfer für das Vaterland. Es war eine große, schöne Zeit, welche in der Erinnerung derer, die sie erlebt haben, sehr herrlich und des ewigen Nachruhmes bei der Nachwelt werth ist. Durch solche edle Anstrengung war es möglich, daß schon nach wenigen Monaten ein treffliches, wenn auch nicht zahlreiches, preu- ßisches Heer auf dem Kampfplatze erschien und noch viel größere Haufen überall zur Nachhülfe gerüstet wurden. Es war auch noth- wendig, alle Kräfte aufzubieten; denn Napoleon hatte unterdeß eben- falls in seinen volkreichen Ländern große Werbungen angestellt, und ein' neues Heer von mehreren Hunderttausenden zusammengebracht, die Russen dagegen hatten in dem schweren Feldzuge des vorigen Jahres sehr viel verloren, und so geschah es, daß die Preußön und Russen vereinigt ihm doch nicht so viel entgegen stellen konnten, als er noch immer besaß. Die Schlacht bei Lützen oder Groß-Görschen, 22. Mai. — Im April schon kam er mit seinen Haufen vom Rheine durch Hessen und Thüringen gegen Sachsen daher gezogen. Die
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