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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 208

1837 - Elberfeld : Büschler
208 Lu, Sektr. Die neuere Seit, von der Reformation bis jetzt. warten. Bis Mittag wich er auch nicht um einen Schritt vom Platze, da kam plötzlich aus den Wäldern in seinem Rücken, von wo er Hülfe von Napoleon erwartete, zu seinem Schrecken die preu- ßische Heerschaar unter Kleist, die auf ihrem Rückzuge durch glück- lichen Zufall diesen Weg eingeschlagen hatte, herab,' und nun war .für die Franzosen Alles verloren. Der Reuterei gelang es, sich zum Theil noch durchzuschlagen; aber indem nun die Preußen von einer, die Russen und Oestreicher von den andern Seiten kräftig zusam- mendrängten, wurde der ganze Ueberrest der Franzosen über den Haufen geworfen, getödtet, zersprengt und 10,000 Mann mit den Generalen Vandamme und Haxo gefangen genommen. Das war ein sehr glücklicher Tag nach den trüben Tagen bei Dresden; und am Abende desselben Tages kam auch die Siegesbotschaft von Blücher aus Schlesien wegen der Katzbacher Schlacht, von Bülow wegen des Sieges bei Großbeeren, und sogar von dem englischen Marschall Wellington, der in Spanien Siege davon getragen hatte. Die from- men Herrscher feierten am 3. Sept. mit ihren Heeren ein großes Dankfest für so viele Wohlthaten. Die Schlacht bei-Dennewitz, 6. Sept. — Im Verdruß über alle diese Verluste schickte Napoleon seinen kühnsten Marschall Ney mit einem neuen Heere von 80,000 Mann gegen Berlin ab, mit dem gemessensten Befehle, diese Hauptstadt, es koste was es wolle, zu erobern. Aber der Marschall hatte das Unglück, auf die- selbe Bülowsche Heerschaar zu treffen, die auch seinen Vorgänger so übel zurückgewiesen hatte. Bei Dennewitz hielt ihn diese viel kleinere Schaar in seinem Marsche auf und schlug sich allein mit ihm bis zum Abende herum. Es war ein sehr heißer Tag für die wenigen Preußen; es kostete vielen treuen und braven Männern das Leben; aber für die Rettung des Vaterlandes war ihnen das Leben nicht zu theuer, und ihr Opfer wurde herrlich belohnt. Der Feind mußte überall zurückwcichen, und als am Abende der Kronprinz von Schwe- den mit den Schweden und Russen zur Hülfe herbeikam, war der Sieg schon gewonnen. Der Rückzug der Franzosen wurde nun zur völligen Flucht; ihre Ordnungen lösten sich auf, ihr Geschütz von 80 Stücken ließen sie im Stich, und mehrere Haufen waren in solchen Schrecken gerathen, daß sie sich, nach weggeworfenen Waffen, gera- dezu auf die Flucht nach dem Rheine hin begaben. Von diesem Tage an war der Gedanke, Berlin zu erobern, von den Franzosen gänzlich und auf immer aufgegeben. Alles,' was Napoleon sich ausgedacht hatte, war mißlungen. Wenn Mäßigung in seinem Gemüthe gewesen wäre, so würde er nun gesehen haben, daß seines Bleibens in Deutschland nicht mehr sey; er würde Sachsen verlassen, sich an den Rhein zurückgezogen, seinen Heeren Ruhe gegönnt und den Frieden angeboten haben. Er hätte dann seine Krone retten und viel Blut sparen können. Allein sein innerer Stolz ließ das nicht zu. Den ganzen September hin- durch suchte er sich in der Gegend von Dresden ^u behaupten, zog bald gegen das große Heer an die Gränzen von Böhmen, bald gegen
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