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1. Historisches Bilder-Buch für die denkende Jugend - S. 6

1835 - Nürnberg : Campe
6 Kasten aber liest sich nieder auf dem Gebirge Ararat, und nachdem er erst einen Raben, dann eine Taube batte ausftiegcn lassen, die aber wie- der zu ibm kamen in den Kasten, ersah er aus einem abgebrochenen Oelblatt, das eine andere Taube brachte, und aus dem Ausbleiben der letzten Taube, dast die Wasser gefallen seyen, und ging dann, nachdem er über ein Jahr in dem Kasten gewesen war, mit allen den ©einigen und allen Tbieren, grost und klein, auf Gottes Geheiß wieder heraus. Gott aber, dem Noah sofort ein Brandopfer darbrachte, roch den lieb- lichen Geruch, und beschloß, die Erde hinfort nicht mehr zu verfluchen um der Menschen willen, denn das Dichten des menschlichen Herzens sei böse von Jugend auf, sondern so lange die Erde stehe, solle hinfort nicht mehr aufhören Samen und Erndte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Und zum Zeichen der Noah und seinen Nachkommen gegebenen Zusage setzte er seinen Bogen zwischen die Wol- ken, daß, wenn es auch wieder komme, daß Gott Wolken über die Erde führe, er bei dem Bogen gedenken wolle des Bundes zwischen ihm und Noah. Die Söhne Noah's aber, der zuerst Weinberge pflanzte, hießen Sem, Ham und Japhct. Von diesen ist alles Land bevölkert, und zwar so, daß Sem der auserwählte Lieblingssohn war, ibm zunächst Japhet stand, Ham aber, der Vater Eanaans, wegen Unehrerbietigkeit mit allen seinen Nachkommen verflucht wurde. Unter diesen war Nim- rod, der Sohn Elms, der Babel erbaute, ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn, der berühmteste. Bei Babel aber, im Lande Sinear, beschlossen die Menschen zur Zeit, da sie nur noch eine Sprache hatten, eine Stadt und einen Tlmrm zu bauen, dessen Spitze bis in den Himmel reiche. Der Herr aber fuhr hernieder, um das Werk der Menschen- kinder zu sehen, und beschloß ihre Sprache zu verwirren. Dadurch wurden sie zerstreut in alle Lande und mußten aufhören die Stadt zu bauen. Also erzählt unsere heilige Schrift in einer schönen und sinnreichen Sage die große Fluth und die Zerstreuung der Menschen über die ganze Erde. Wenn man nach den Angaben des ersten Buchs Mose die Jahre der einzelnen Abkömmlinge Adams berechnet, so findet man für das Jahr der Noachischen Fluth 2328. Eine Zeit von 165« Jah- ren war also verstrichen, von der wir, die Erfindung der Musik, des Erz und Eisenwerks, und des Baues der Stadt Hanoch abgerechnet, gar keine andere werthvolle Nachricht, als ein bloßes Geschlechtsregister besitzen. Es ist stets ein unglücklicher Gedanke, aus heiligen Sagen, die zu einem ganz andern Zwecke bestimmt sind, geschichtliche Angaben entnehmen zu wollen, und daher ist es nicht der Mühe wertb, über die Geschichte jener Zeit vor Noah, über die Einrichtung der Staaten, über ihre Religion, über die damals verbreiteten Kenntnisse etwas zu sagen, da Alles, was wir historisch wissen, auf jener alten, einem Jeden selbst zugänglichen Sage beruht. Das Wichtigste und Unumstößlichste jedoch
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