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1. Theil 2 - S. 149

1821 - Nürnberg : Campe
gehörte, die über jetzt der Kurfürst von Baiern in An- spruch nahm, weil die alte pfälzische Kurwürde durch die Achtserklärung Friedrichs V. auf ihn übergegan- gen sei. Uebcr diesen Streit las der bairische Gesandte, Graf Oerel, den anwesenden Kurfürsten, unter denen sich auch der pfälzische befand, eine Schrift vor, in welcher verschiedene Anzüglichkeiten auf den verstorbenen Kurfürsten Friedrich V. vorkamen. Darüber gerieth das Blut des Sohnes in Wallung; er gebot entrüstet dem Grafen zu schweigen, und da dieser nicht auf ihn achtete und ruhig fortlas, so ergriff Karl Ludwig bei dem Ausdruck: Verwirkung der Kurwürde, das Dinteufaß und warf cs ihm an den Kopf. Ein solcher Schimpf war vorher nur von Luthern dem Teufel auf der Wartburg angethan worden. Es ent- stand daher kein geringer Lärm darüber und das Kur- collegium hatte Mühe die Sache beizulegen. Aie ersten Regierungsjahre Leopolds waren ziem- lich ruhig. Bald aber wurde die Sicherheit des Reichs durch einen neuen Türkenkrieg bedroht. Leopold un- terstützte nämlich die Fürsten von Siebenbürgen, die sich damals der türkischen Oberherrlichkeit zu entziehen such- ten, in ihren Unternehmungen, und wurde dadurch selbst mit in den Krieg verwickelt. Das Reich lieferte ihm Hülfstruppcn und Geld. In Ungern sollte der erste, wo möglich entscheidende Schlag erfolgen. Von dem kai- serlichen berühmten Feldherrn Montecuculi angeführt, rückte das vereinte Heer den Türken entgegen uüd schlug sie bei St. Gotthard an der Raab so nachdrücklich, daß 16,000 Türken auf dem Schlachtfelde liegen blieben und eine unermeßliche Beute gemacht wurde. Ein zwan- zigjähriger Waffenstillstand war die Folge dieses Sieges (1665). Auch mit Frankreich hatte Leopold drei Kriege zu
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