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1. Theil 2 - S. 156

1821 - Nürnberg : Campe
156 mit fruchtlosen Unterhandlungen begnügen, weil die aus- gebrochenen Unruhen in Ungarn seine Heere auf dieser Seite beschäftigten. Die Ungarn wurden nämlich von den kaiserlichen Statthaltern so sehr gedrückt, daß sie sich, .wie einst die Schweizer, von ihrer Herrschaft ganz losznmachen suchten. Allein der Aufstand, den sie er- regten, kostete vielen Magnaten, einem Frangipani, Na- dasti und andern mehr das Leben, bis endlich Graf Em- merich von Tökeli sich an die Spitze der Mißver- gnügten stellte, sich, von den Türken und Franzosen un- terstützt, eines großen Theils des Königreichs bemäch- tigte, und sich endlich von dem türkischen Kaiser, gegen einen Tribut von 40,000 Zechinen zum König von Un- garn erklären ließ. Um ihn in seiner neuen Würde zu schützen, rückte ein 200,000 Mann starkes Heer in Un- garn ein, wozu auch noch die mißvergnügten Ungarn unter Tökeli stießen. — Diesem Ungeheuern Schwarm Feinde hatte der Kaiser nicht mehr als 35,000 Mann entgegen zu setzen; doch hatten ihm der Kurfürst von Baiern 6000 Mann, der Kurfürst von Sachsen sein gan- zes kleines Heer und der König von Polen, Johann Sobiesky, ein Hülfskorps von 40,000 Mann verspro- chen. Das kaiserliche Heer stand unter dem Oberbefehl des Herzogs von Lothringen, Karls V. Unter ihm commandirten Herzog Julius Franz von Sachseü- Lauenburg, der Prinz Ludwig von Baden und der Graf Caprara. Sie führten ihre Mannschaft nach Ungarn und belagerten Neuhäusel; aber die Türken achteren gar nicht auf sie, sondern nahmen ihren Marsch geradezu nach Wien. Nur mit Muhe und Gefahr rettete sich der Kaiser mit seinem Hofe nach Linz. Wenige Tage darauf kam der Großvezier Kara Mustapha vor Wien an und machte Anstalt zur Belagerung. Dieß war ganz nach dem Wunsch der raubgierigen Janitscha-
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