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1. Theil 2 - S. 194

1821 - Nürnberg : Campe
194 er sich wegen dessen, was vorgefallen war, an niemand rachen, sich stets als einen gehorsamen Sohn beweisen, und sich ohne die väterliche Zustimmung nicht verheira- thcn wolle. Unter dieser Bedingung, die er auch ohne Anstand erfüllte, wurde ihm seine Begnadigung zuge- sagt. Er durste aber noch immer nicht nach Berlin kommen, sondern behielt in Küstrin Stadtarrest. Am 20. November 1731 sollte das Hochzeitfest der Prinzessin Friederike Sophie gefeiert werden, die an den Markgrafen von Baircuth verlobt war. Diesen festlichen Tag beschloß der König durch die Zurückberu- sung seines Sohnes zu verherrlichen. Er entdeckte aber niemand etwas von seinem Vorhaben; sondern ließ den Prinzen heimlich kommen, und als an dem feierlichen Tage, an dem er außerordentlich vergnügt schien, sämt- liche Gäste in dem langen Saale an der Tafel speiseten, trat er mit dem lang entbehrten Prinzen an der Hand herein, und führte ihn der Mutter freundlich mit den Worten zu: Sehet Ihr, Madam, da ist der Fritz wieder. Die Königin sprang, außer sich vor Freude, von dem Stuhle auf, fiel dem schmerzlich vermißten thcuern Sohne um den Hals, mit dem Ausrufe: 0 mein Sohn, mein Sohn! In demselben Augenblicke lagen auch die Schwester, die ihn zärtlich liebte, und der Bräutigam an seiner Brust, und bedeckten sein Gesicht mit Küssen und Thräuen. Es war eine schöne rührende Scene, an welcher der ganze Hof Theil nahm. Aller Groll war nun verschwunden. Des Prinzen Aussöhnung war auf- richtig, und er blieb, so laug er lebte, der wärmste Lob- redner seines Vaters. Das ganze Land jubelte über dieses neue glückliche Einverständniß des Vaters mit dem Sohne, und überließ sich den schönsten Hoffnungen für die Zukunft. Nicht lange hernach kaufte der König für den Krön-
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