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1. Theil 2 - S. 334

1821 - Nürnberg : Campe
gefällt er sich in dem Mittelalter unter fahrenden Rit- tern, Feen und Zauberern; bald schreibt er in Prosa, bald in schönen fließenden Versen; und immer wechseln unter seiner Feder rührende sittliche Schilderungen und geistreiche Darstellungen, mit komischen und lächerlichen Gemälden ab. Jedem Gegenstände wußte er die hei- terste, lieblichste Gestalt abzugewinnen, und ihn von dieser seinen Lesern vorzustellen. — Wielands Schrif- ten werden nie untergehcn. Gottfried August Bürger, erst Amtmann zu Alten-Gleichen, dann Professor zu Güttingen (geb. 1746. gest. i?94> Seine Gedichte, besonders die Romanzen, verrathen eine außerordentlich lebendige und kräftige Phantasie, die den Leser oft schauderhaft ergreift, und mit Entsetzen erfüllt. Andere seiner Lieder sind voll nai- ver zärtlicher Tändeleien; und andere voll hoher Empfin- dungen, voll starker Gedanken, voll tiefer Gefühle; nock- andere strömen über von muthwilligcr Laune. Einen ganz auffallenden Contrast mit diesen machen seine Ge- dichte für das Volk, die ihm zwar trefflich gelangen, worin er sich aber auch Derbheiten erlaubt, die man anstößig finden muß. Ludwig Christian Heinrich Hölty, geb. 1749 im Hannöverschen. Er starb schon 1776 in seinem 27sten Lebensjahre als Candidai der Theologie. Am liebsten besang dieser empfindungsvolle junge Dichter die Freu- den der stillen ländlichen Natur, das Glück der Liebe/ das Lob des Weins; gerne überließ er sich auch seinen wehmüthigen Gedanken an Tod und Grab, die seine schwankende Gesundheit nur allzuoft in ihm rege machte. Die meisten, seiner Lieder haben einen weichen schmelzen- den Ton, der bis zu Thränen rührt; zum hohen Lyri- schen war er aber nicht gestimmt.
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