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1. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 6

1847 - Eßlingen : Dannheimer
b Erster Theil. Die mathematische Geographie. zu seyn, welche auf dem festen Lande mit kleineren oder größeren Erhe- bungen und Ungleichheiten bedeckt ist, auf dem Meere aber an ruhigen Tagen eine spiegelglatte, vollkommene Scheibe darstellt. So hielten auch die alten griechischen Dichter Homer (lebte 1000 v. Chr. G.) und Hesiod (lebte 900 v. Chr. G.) die Erde für eine Scheibe, welche auf unbekannten Unterlagen ruhe. Dann meinten wieder andere, die Erde sey eine Walze, oder sie habe eine schüsselförmige Gestalt, sie sey würfelartig oder pyramidalisch gestaltet. Pythagoras, der Weltweise, lehrte schon 500 v. Chr. G. die kugelförmige Gestalt der Erde. Diese Ansicht gewann erst im Zeitalter Plato's (geb. 429 v. Chr. G.) unter den Griechen allmählig das Uebergewicht, besonders durch Eudoxos aus Knidos und Aristoteles aus Stagira in den Jahren 384 bis 320 v. Chr. G. Endlich verschaffte dieser Ansicht der griechische Geograph Clau- dius Ptolomäus 130 n. Chr. G. allgemeine Anerkennung. 2. Die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit der Kugel- gestalt der Erde wird durch folgende Thatsachen erwiesen: 1. Höhere Gegenstände erscheinen von Oben an und verschwinden von Unten auf. 2. Der Schatten, welchen die Erde bei Mondsfinsternissen auf den Mond wirft, hat jeder Zeit eine runde Gestalt. 3. Den mehr nach Osten gelegenen Orten geht die Sonne früher auf, als den mehr westlich gelegenen. Dieses ist nur möglich, wenn die Erde, wenigstens in der Richtung von Osten nach Westen und umgekehrt, ein gekrümmter Körper ist. 4. Bewegt man sich in der Richtung von Süden nach Norden oder umgekehrt, so macht man, die Sterne beobachtend, die Wahrnehmung, daß bisher gesehene Gestirne verschwinden und neue erscheinen. Dieß beweist wenigstens die Gewölbt- heit der Erde in der Richtung von S. nach N. und umgekehrt. 5. Die Reisen um die Welt. Bei diesen Weltumseglungen ist man immer in einer und derselben Richtung, d. h. von W. nach O. oder umgekehrt, fortgefahren, und endlich, ohne umgekehrt zu haben, an den Ort der Abfahrt zurückge- kommen. Diese thun also die Gewölbtheit der Erde in der Richtung von W. nach O. umgekehrt dar. Die Erde ist schon öfters umschifft worden, zum ersten Mal von Magelhaens, 1519 bis 1522 3. Die Erde istjedoch keine vollkommene Kugel, sondern sie ist an den Polen abgeplattet. Sie hat eine pomeranzenför- mige oder sphäroidische Gestalt; sie ist ein Sphäre» id. Dieß ist hauptsächlich durch Messungen von Meridianbogen ermittelt worden, welche erwiesen haben, daß die Grade der Mittagskreise nicht gleich lang find, sondern vom Aequator nach den Polen zu an Größe zunehmen. §. 12. Die Große der Erde. 1. Der Umfang des Aequators — 5400 M. 2. Der Durchmesser der Erde — 1719 M. 3. Der Halbmesser der Erde — 860 M. 4. Der Flächeninhalt der Erdoberfläche — 9,288,000 O..M. 5. Der körperliche Inhalt des Erdsphäroids —2,650,686,000 Kubik- meilen. Die vollkommene Erdkugel würde dagegen 2,659 Millionen Kubik- meilen enthalten. 6. Die Erdachse ist wegen der Abplattung der Erde an den Polen kürzer, als der Durchmesser des Aequators. Sie hat eine Länge von 1713 Meilen.
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