1847 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
3. Die senkrechte Gliederung des festen Landes.
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morastige, wenige Wochen oder Tage aufthauende Flächen übergehen; man
nennt sie T un dra.
6. Turan ist eine gegen 43,700 Q.m. gr. Ebene. Eine niedrige, vom
Altai ausgehende, aber den Ural nicht erreichende Landhöhe scheidet sie von
Sibiriens, der Obtschey Syrr von Rußlands Steppen., Zn Turan liegt
deraral-See nur 34' über, das kasp isch e Meer 76' unter dem Niveau
des Meeres; beide Seen haben salziges Wasser und Meerthiere. Der west-
liche Theil Turans besteht meistens aus Sandwüsten; wo diese fehlen ist
Steppenboden; nur in den Flußthälern des Ural, des Amu und Sir Darja
ist Fruchtboden.
§. 181.
Die Inseln.
1. Die Inseln Asiens gehören größten Theils der Klasse der lang-
gestreckten und kontinentalen Inseln an und sind gewöhnlich mehr oder weni-
ger gebirgig. Einige von den asiatischen Inseln gehören jedoch zu den rund
geformten Koralleninseln, wie die Lacca Diven und die Male Di v en.
2. Mehrere von den Inseln Asiens sind schon oben beschrieben worden,
nemlich die, welche ganz in der Nähe des Kontinents gelegen als eine be-
sondere Zugabe desselben erscheinen, wie Ceylon, Cypern und die Sporaden.
Hier ist nur noch von dem asiatischen Archipelagus und von der nordost-
asialischen Inselkette die Rede.
3. Der asiatische Archipelagus bildet eine große Inselgruppe,
welche von mächtigen Gebirgs-Zügen und von vielen zum Theil sehr thätigen
Reihen-Vulkanen durchzogen ist. Der indische Archipelagus zerfällt in drei
Abtheilungen: in die Reihe der Sunda Inseln, in die Reihe der Molukken
und Philippinen und in eine centrale Gruppe. An der Westseite von Neu-
Guinea vereinigt sich der vulkanische Binnengürtel des insularen Australien
oder die west-australische Vulkanen-Reihe mit den beiden Vulkanen-Rcihen
des indischen Archipelagus zu einem wahren vulkanischen Knoten.
4. Von diesem Knoten aus zieht einevulkanen-Reihe durch diemoluk-
ken und Philippinen: lang gestreckte, zum Theil aber rund geformte
Inseln, deren Oberfläche sich bedeutend erhebt und an vielen Stellen von
vulkanischen Mündungen durchbrochen ist. Besonders ist die Insel Luzon
lehr reich an Vulkanen; nicht weniger als 12 Feuerberge erheben sich aufihr.
5. Die andere Vulkanenreihe, welche von jenem Knoten auszieht, geht
durch die kleinen und großen Sunda Inseln. Auf diesen gebirgigen
Inseln erhebt sich eine fast unglaubliche Menge von Vulkanen, von denen
viele.noch in der größten Thätigkeit sind. Besonders zahlreich sind sie auf
Sumatra und Java; auf letzterer zählt man nicht weniger als 45feuer-
berge, von denen viele 10,000' bis 14,000' aufsteigen. Dievulkanen-Reihe
jetzt sodann über die Nico baren und And aman Inseln, über den
Vulkan der Barren Insel und Narcondam fort, und geht auf die
West-Küste von Hinter-Indien über, welche die letzten Spuren vulkanischer
Thätigkeit in Tschittagong zu tragen scheint.
6. Die mittlere Gruppe des indischen Archipelagus enthält viele Inseln,
worunter B o rn e o, Pala w a n und die Sulu Inseln am wichtigsten
sind. Diese Inseln sind hoch und gebirgig, aber ohne Vulkane.
7. Die nordost-asiatische Inselkette besteht aus den Majico-
jlma und den Lieu Khieu Inseln, aus den japanischen Inseln mit der Insel
Tarrakai und aus den Kurilen. Das Verbin dungs-Glied zwischen dieser In-