1847 -
Eßlingen
: Dannheimer
- Autor: Völter, Daniel
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
4. Die innere Beschaffenheit des festen Landes.
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4. Die Erscheinungen eines vulkanischen Ausbruch es sind:
Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von
Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neu entstandenen Spalten,
Ausströmen von Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem offenen
Krater, Erhebung des Bodens, heftige Bewegungen in ,dem Meere, welches
dem Vulkan nahe liegt; Mofetten oder schädliche Gasarten entsteigen dem
Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben.
Das Beben der Erde in dewgegend des Ausbruchs und das unterirdische
Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftigsten Erschütterungen abwechselnd,
dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Aus-
bruchs fort. Zn den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen
fast immer heftigeblitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, son-
dern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen wäh-
rend des Ausbruchs oder gegen das Ende desselben aus den sich weit ver-
breitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüsse nieder. Vor den Aus-
brüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den
Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen
derselben wahrgenommen. Einigen hohen, in die Schneeregion hineinragen-
den Vulkanen Süd-Amerika's entstürzen öfters während der Ausbrüche aus „
unterirdischen Gewölben Wasser, Fische und tuffartiger Schlamm.
5. Unter den V ulka n e n, welche er st in n e ue rer Z ei t en t-
standen sind, sind am merkwürdigsten die Erhebungen neuer Inseln bei
Santorin zu verschiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methone,
die Erhebung des Monte Nuovo bei Pozzuoli im I. 1338, die im Z. 1831
im Süden von Sicilien erhobene und wieder verschwundene Insel Ferdi-
nandea, die Erhebung des Vulkans von Iorullo in Mexico am 29. Sept.
1759; endlich versuchten in der Nähe von St. Michael, einer der Azoren,
im I. 1628 oder 1638, 1720 und 1811, neue Inseln emporzusteigen.
6. Die Art der Vertheilung der Vulkane auf der Erdflächc ist auf zwei
Klassen zurückgeführt worden: auf Central- und aufreihen-Vu lkane,
je nachdem dieselben den Mittelpunkt vieler, fast gleichmäßig nach allen Seiten
hinwirkender Ausbrüche bilden, oder in Einer Richtung, wenig voneinander
entfernt, liegen, gleichsam als Essen auf einer lang gedehnten Spalte. Die
Reihen-Vulkane sind wiederum zweierlei Art. Entweder erheben sie sich als
einzelne Kegelinseln von dem Grunde des Meeres, und es läuft ihnen meist
zur Seite, in derselben Richtung, ein Urgebirgc, dessen Fuß sie zu bezeichnen
scheinen; oder die Reihen-Vulkane stehen auf dem höchsten Rücken dieser
Gebirgsreihe und bilden die Gipfel selbst.
§. 232.
Die Schlamm-Vulkane, Solfataren und Erdfeuer.
1. Die Entstehung der Schlamm-Vulkane oder Salsen ist
durch Erdbeben, unterirdischen Donner, Hebung einer ganzen Länderstrecke,
und einen hohen, aber nur auf eine kurze Dauer beschränkten Flammenaus-
bruch bezeichnet. Den friedlicheren Zustand, in welchem sie Jahrhunderte
lang beharren, lernen wir an den schon über il/2 Jahrtausende von den Al-
ten beschriebenen Felsen von Girgenti, dem Macalu b a in Sicilien. Dort
stehen, nahe an einander gereiht, viele kegelförmige Hügel von 8', 10', ja
30' Höhe, die veränderlich ist wie ihre Gestaltung. Aus dem oberen sehr klei-
nen und mit Wasser gefüllten Becken fließt, unter zeitweiser Entwicklung von
Gas, lettiger Schlamm in Strömen herab. Dieser Schlamm ist gewöhnlich