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1. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 178

1847 - Eßlingen : Dannheimer
178 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. 3. Die größte Wärme (das absolute Maximum der Temperatur) wurde im Innern von Afrika, in deroase vonmurzük, vomkap. Lyon ge- funden, nemlich 56°; die niedrigste (das absolute Minimum) von Kap. Back — 57°, an der Ost-Spitze des großen Sklaven Sees im Innern von Nord-Amerika. Der Unterschied beider beträgt mithin 113°, und der Mensch vermag also noch bei Temperaturen auszudaucrn, welche mehr von einander abweichen als die Wärme des gefrierenden von der des siedenden Wassers. 4. Die größte Hitze findet also in den Sandwüsten der afrikanischen Sahara Statt. In Amerika unter 0° bis 10° Br. steigt die Hitze selten über 37‘/2°, und in der Küstenterasse von Vera Cruz wurde in 13 Jahren keine höhere Temperatur als 35,/ beobachtet, in Port Jackson auf Neu Holland dagegen zeigte 1791 das Thermometer 40° im Schatten. 5. Die Extreme der Wärme und Kälte sind am größten in den Polarländern von Nord-Amerika und in Sibirien, wo zu manchen Zeiten das Quecksilber gefriert, was bei — 39,/ geschieht. Zu Fort Franklin in Nord-Amerika sind —- 49,s° als niedrigste und -f- 23,,° als höchste Tempe- ratur beobachtet worden; auf der Melville Insel — 47,0° und -f- 15,/; in St. Petersburg — 38,B° und -f- 30,/; zu Berlin — 28,0° und -{- 39,3b; zu Wien — 16° und -f 30°; zu Paris — 23,/ und -f 38,/. 8. 305. Die Abnahme der Wärme nach senkrechter Richtung. 1. Wenn man an einem Gebirge aufsteigt oder mit einem Luftballon in die höheren Regionen der Atmosphäre gelangt, so findet man, daß die mittlere Wärme an schnell aufsteigenden Bergen bei jeden 750' Erhebung um 1 ° abnimmt; bei großen Vergebenen und weiten Landflächen gehö- ren dazu 950'. In der Nähe des Meeres nimmt die Wärme nach Oben schneller ab (in England bei 500', in Deutschland bei 650' bis 700') als bei größeren Entfernungen von den Küsten. 2. Die Verminderung der Temperatur »rach Oben ist nicht zu allen Jahreszeiten gleich: im Januar steigt man in den schweizer Alpen gegen 1000', in den Sommermonaten nur 570', um die Wärme um 1° niedriger zu finden. 3. Wie im Laufe des Jahres, so än d er t sich d ie Tempera tur- Abnahme auch nach der Tageszeit, denn die Wärme nimmt am langsamsten bei Sonnen-Aufgang, am schnellsten in den Nachmittags- Stunden ab. 4. Daher kommt es, daß der Unterschied der mittleren Temperaturen von Sommer und Winter um so kleiner wird, je höher man im Gebirge hinaufsteigt. Zu Genf beträgt derselbe gegen 17°, auf dem St. Bernhard, welcher an 6,500' über Genf liegt, nur noch 14°, und man hat daraus den Schluß gezogen, daß man, wenn man sich bis zu 11/2 oder 2 Meilen über die Erdoberfläche erheben könnte, hier fast gar keinen Unterschied der Jah- reszeiten mehr bemerken würde. 5. Eine Folge der Temperatur-Verminderung nach Oben ist, daß in gewissen Höhen die Wärme der Luftschichten nicht mehr im Stande ist, den im Winter gefallenen Schnee in der warmen Jahreszeit zum Schmelzen zu bringen. Man nennt diejenige Höhe über der Meeres-Oberfläche, wo der Schnee das ganze Jahr hindurch auf dem Boden liegen bleibt, die Grenze des ewigen Schnees oder die Schneegrenze.
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