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1. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 300

1847 - Eßlingen : Dannheimer
300 Dritter Theil. Die politische Geographie. in fcm Ebenen Ober-Italiens, in Lncca, Toscana, in der Campagna und in Sicilien in guten Jahren reichen Gewinn an Weizen, Mais und Reis; die verpestete Luft (Malaria, Aria cattiva) mancher Gegenden der West- Küste und die Trägheit der Bewohner sind ihm jedoch sehr hinderlich. Wein wird fast überall in großer Menge, aber nur in einigen südlichen Gegenden (Lacryinae Christi am Söcjuv) in ausgezeichneter Güte gewonnen. Wichtig ist die Kultur der Oliven, Kastanien und der Südfrüchte. Die Viehzucht spielt eine sehr große Nolle; das Hirten- und Wanderleben hat sich in den Apenninen, auf Sicilien und Sardinien, so wie in den Alpen noch mehr ausgebildet als in Spanien und Portugal; schönes Rindvieh in den Alpen und in den Ebenen Ober-Italiens; ausgedehnte Ziegen- und Schafzucht, welch' lehtere jedoch nur in einigen Gegenden Neapels und Sardiniens gute Wolle liefert; die Pferdezucht ist durch die Esel- und Maulthierzucht be- schränkt; Büffel in den Niederungen des Arno, der Tiber, des Garigliano und in den pontinischen Sümpfen; Kameele in den toscanischen, römischen und neapolitanischen Maremmen, so wie in Apulien. Wichtige Seiden- zucht, besonders in Sardinien und Neapel. Der Bergbau ist von keiner großen Ausdehnung. In Sardinien gewinnt man Blei, Eisen, Salz; in Toscana außer diesen Mineralien (Eisen auf Elba) Kupfer, Schwefel und Quecksilber (bei Pisa); in Parma Eisen, Kupfer, Salz, Marmor, Alabaster und Naphta; in Modena und Lucca den schönsten Marmor (Carrara); in Sicilien Schwefel (Ausfuhr im I. 1833 863,600 berl. Ctr.), in Calabrien Eisen. Die Fischerei spielt in allen Küssen-Gegenden eine große Nolle (Thunfische, Sardinen, Anschovis, Korallen.) 2. Die technische Kultur ist bei Weitem nicht so ausgedehnt, als cs die Fülle und Mannigfaltigkeit der Landeserzeugniffe und die günstige Handelslage erwarten läßt. Sie beschränkt sich größten Theils auf die grö- ßerenstädle, wieturin, Genua,Savona, Florenz, Livorno, Siena, Lucca, Roni, Bologna, Ancona, Neapel, Catania, Palermo u. e. a. Man verfer- tigt Gcspinnste und Gewebe in Seide, Wolle und Baumwolle, Leder, Pa- pier, Thon- und Glaswaaren, Strohgeflechte und Strohhüte in der Gegend von Florenz u. s. w. 3. Der Handel ist nicht mehr so blühend und umfangreich, wie im Mittelalter, doch immer noch von Bedeutung, besonders der Handel mit den rohen Landesprodukten. Die wichtigsten Handelshäfen: Nizza, Sa- vona, Genua (der bedeutendste unter allen italienischen Handelshäfen), la Spczzia, Cagliari, Porto Torres, Sassari in Sardinien; Viareggio in Lucca; Livorno (nächst Genua vielleicht der größte Handelshafen Italiens), Piom- bino, Orbitcllo in Toscana; Civita Vecchia, Ostia, Rimini, Ancona im Kir- chenstaat; Gaeta, Neapel, Salerno, Taranto, Otranto, Barletta, Manfre- donia. Pescara in Neapel; Palermo, Messina, Catania, Siragosa, Trapani in Sicilien. Der Binnenhandel concentrirt sich hauptsächlich in den größeren Städten des Innern. Er leidet durch Unschiffbarkeit der meisten Flüsse, den Mangel an Kanälen und guten Landstraßen, die Unsicherheit der lehtcrn u. A. Die Anlage von Eisenbahnen hat begonnen. 4. Die geistige Kultur. Italien ist nächst Griechenland die Wiege europäischer Kultur, das Vaterland der Wissenschaft und Kunst; es ist die Heimath und der Mittelpunkt der römisch-katholischen Kirche. Gegenwärtig aber ist cs von den einst barbarischen Nationen des Erdtheils wenigstens in der Wissenschaft und in wahrer Religiosität weit überholt. Am meisten blüht noch die Kunst, während die Gelehrsamkeit nur noch in wenigen höheren
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