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1. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 388

1847 - Eßlingen : Dannheimer
388 Dritter Theil. Die politische Geographie. 4. Fisch fnng' und Jagd sind ihre Hauptbeschäftigung; auch führen sie nicht selten verderbliche Kriege, in welchen sie verschiedene Waffen, be- sonders eine 12' lange Lanze gebrauchen. 5. Der Charakter der Australier zeigt sich in einem vortheilhaften Lichte, wo er nicht ^durch Europäer oder Malayen verdorben ist. Sie sind keusch und vorsichtig, lustig aufgeräumt, selbst geschwätzig, stets zum Scher- zen und Lachen geneigt, dabei erstaunlich gutmüthig, lenksam, gefällig, von Eigennutz meist frei. Auch fehlt es ihnen nicht an Muth und Entschlossen- heit, und trotz der vorherrschenden Milde und Sanftheit ihres Charakters sind sie zu Zeiten den heftigsten Gemüths-Bewegungen unterworfen. 6. Trotz der kleinen Anzahl der Australier zerfallen sie doch in eine Menge von Stämmen, die aber gewöhnlich nur aus einigen Familien bestehen. An der Spitze eines Stammes steht meistens ein Oberhaupt. 7. Von der Religion der Australier weiß man wenig. Man findet bei ihnen den Glauben an einen guten und bösen Geist, Spuren eine- Todtenkultus und eine Art Priesterthum. Die protestantische Mission in Australien, die gegenwärtig immer noch viel unter den europäischen Kolo- nisten zu thun hat, hat sich auch der Ureinwohner angenommen und mehrere Stationen unter ihnen gegründet. §. 584. Die Bewohner des Binnen-Gürtels des insularen Australien. 1. Die Papua's oder Har aforas bewohnen die ganze Reihe der west-australischen Inseln, von Neu Guinea an über Neu Briranien, Neu Irland, Neu Hannover, über die Louisiade, den Salomons Archipelagus, die Gruppe von Santa Cruz, die neuen Hebriden bis Neu Calédonien, so wie einige Inseln der Carolinen Gruppe Auf diesem Gebiet von 11,500 Q.m., wovon auf Neu Guinea etwa 10,000 Q.m. kommen, leben c. 900,000 Menschen. 2. Die Papua's sind verwilderte, lichtbraune, ächt malayische Stämme, die man also nicht mit den Negrito's für identisch halten darf. Es sind schüchterne, rohe Völkerschaften von lichtbrauner Farbe und krausem Haar. Sie kennen keine gesellschaftlichen Verbindungen; doch sind sie nicht ohne Religions-Gebräuche. 8. 585. Die Süd-See Insulaner oder die Polynesier. 1. Die Süd - See Insu laner oder Polynesier, auch Ost-Ma« layen genannt, bewohnen alle übrigen Archipelage und Eilande des insu- laren Australien, welche nicht von den Papua's in Besitz genommen sind. In der Mitte des 18. Jahrh., als Cook diese insularen Gebiete durchsegelte, mögen auf diesem Raume von c. 13,500 Q.m. wenigstens 1% Mill. Menschen gelebt haben, eine sehr lichte Bevölkerung, die aber gegenwärtig auf e. 900,000 Menschen herabgesunken ist. Verschiedene Ursachen haben zur Verminderung der Bevölkerung beigetragen: so der übliche Kindermord und die inneren Kriege der Völkerstämme unter einander, besonders aber auch die unselige Berührung mit den Seenationen Europa's, welche diese Völker durch Branntwein und Unzucht vergifteten. Die schauderhaften Folgen, welche aus dem Handels-Verkehr der Europäer mit den Einheimi- schen entspringen, können nur dadurch gemildert oder vielleicht ganz aufge- hoben werden, daß es den in der Süd-See rüstig und mit großem Segen
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