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1. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 30

1867 - Berlin : Weidmann
30 Quellen. — Flüsse. § 86. Es gibt Quellen, besonders in vulkanischen Gegenden, welche Bergöl oder Naphta mit heraufbringen, und nach welchem sie dann den Namen führen. Solche befinden sich an den Ufern des Kaspischen Meeres, in der Krim, auf Tri- nidad, in Ober-Italien, auf Zante re. Es gibt ferner Salpeterwasser, z. B. in Ungarn, wo die meisten vorhanden sind, und in Siebenbürgen. Ferner Cementquellen, welche Kupfer-Vitriol enthalten; hineingelegtes blankes Eisen überzieht sich darin mit rothem Kupfer. Dergleichen sind in Ungarn, in Schwe- den, im Harze rc. zu finden. Endlich kennt man incrustirende Quellen, welche Kalk, Kieselerde rc. in ihrem Wasser enthalten und diese Stoffe auf hin- eingelegte Körper als Tuff oder Sinter absetzen. Diese sind häufig in Italien, im mittleren Frankreich; zu Karlsbad, Aachen rc. § 87. Viele Quellen kommen aus bedeutender Tiefe, wo die Wärme schon ansehnlich ist, und geben demzufolge warmes Wasser. Solche warme Quellen, die nie ihre Temperatur ändern und immer fremde Stoffe enthalten, kennt man in großer Menge (in Frankreich 104, in Italien 67). Solche sind in Aachen (bis 45%° R. warm), Karlsbad (bis 60° R.), Teplitz (39%° R.), Warmbrunn (32° R.)> Die großartigste ist der heiße Springbrunnen auf Island, Geysir genannt. Aus einem Kegel von 200 F. Durchmesser und 25 bis 30 F. Höhe springt hier alle 24 bis 30 Stunden ein Wasserstrahl von 9 F. im Durchmesser 50 bis 100 Fuß hoch eine kurze Zeit lang. Das Wasser ist kochend und 101%° R. warm. Nahe bei ihm liegt ein zweiter, Strokkr genannt, dessen 91° war- mes Wasser aus der 40 F. tiefen Röhre alle 2 bis 3 Tage einen Ausbruch macht, und zahllose kleinere Springquellen befinden sich in der Nähe. Beide erstere kommen aus der Spitze von Bergen aus Kieseltuff, der sich aus ihrem Wasser abgesetzt hat. § 88. Quellen, die zu Zeiten fließen, dann aufhören und dann wieder an- fangen, heißen periodische oder intermittirende (aussetzende). Daß die Zwischenzeiten immer gleich lang währen, ist bei keiner ausgemacht. Flüsse. § 89. Das Wasser der Quellen bildet Bäche; mehrere derselben vereinigen sich zu einem Fluß, und mehrere dieser zu einem Strome. Ein Hauptfluß nimmt Nebenflüsse oder Zuflüsse auf; unter allen, welche zu einem Strome zusammenfließen, behält derjenige seinen Namen bei und heißt Hauptfluß, welcher der bedeutendste ist oder dessen Quellen am entferntesten liegen. Aber es finden sich häufig Ausnahmen. Der ganze Bezirk, zu welchem alle die Quellen gehören, welche zu dem nämlichen Hauptflusse ihr Wasser senden, heißt das Strom- oder Flußgebiet (das der Elbe ist z. B. 2620 Quadratmeilen (Um.) groß, das des Rheines 4030, das der Donau 14.630 (Dm.). § 90. Zwischen den Quellen, die zu den benachbarten Flußgebieten gehören, geht die Wasserscheide entlang, die man auch Trageplatz nennt, weil fahr- bare Flüsse hier zuweilen so nahe an einander treten, daß man die Kähne aus einein in den andern trägt. Die Wasserscheiden sehr bedeutender Flüsse sind nur selten große Gebirge, ja oft ist gar kein Gebirge dort zu treffen, wie z. B. an vielen Stellen in Sibirien. Ueberhaupt richten sich die Flüsse so wenig nach den Gebirgen, daß sie oft in einem Thale quer durch sie Hindurchbrechen. — In einigen Fällen stehen auch zwei Stromgebiete in natürlicher Verbindung, wie z. B. der Amassonasstrom und der Orinoco: von letzterem geht der 260 M. lange Casiquiare in den Rio Negro; in Hinterindien ist der Menam durch den Anam mit dem Kambodia verbunden. Solche Verbindungen entliehen auch zuweilen nach starkem Regen, z. B. zwischen dem Lorenz und Mississippi, wo man dann mit Böten aus dem einen durch den Illinois in den andern gelangen kann. § 91. Der Fluß bewegt sich in seinem Bette, dessen tiefste Stelle Thal-
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