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1. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 73

1867 - Berlin : Weidmann
Guinea. 73 ölhandel; es führte ehemals jährlich 20.000 Sklaven aus.— Benin, 15.000 (g., und Ibo. etwa 5000 E., an der Stelle, wo das Nigerdelta beginnt, waren beide ehemals Hauptorte für den Sklavenhandel. — Alt-Calabar, vielleicht 35.000 E., nördlich von Fernno do Poo. An der Guineaküste bestanden ehemals 10 englische, 15 niederländische und 4 dänische Niederlassungen, die nach Aufhören des Sklavenhandels zum Theil ver- lassen sind; der wichtigste Platz ist das englische Fort Cap Coast Castle. § 222. Schon seit dem 12. Jahrhundert wurden aus diesen Gegenden des Guineischen Busens Sklaven nach Norden verhandelt, denn in einem großen Theile des Innern herrschte damals schon die Sklaverei. Aber seit 1517, wo Carl V auf den Antrag des Las Casas gestattete, daß Neger nach Hayti übergeführt würden, weil die in den dortigen Bergwerken verwendeten Indianer furchtbar schnell zu Grunde gingen, stieg dieser Handel zu einer schrecklichen Höhe. Viele Millionen sind ausgeführt, anfangs zur Betreibung der Bergwerke in Amerika, dann um in den Pflanzungen zu arbeiten. % aber kommen beim Einfangen, auf der Ueber- fahrt und in Amerika um, die übrigen werden, zu Preisen von 350 bis 1400 Thaler für den einzelnen, verkauft. Vor Allen waren die blutigen Gewaltherr- scher von Dahome eifrig bei diesem Handel und suchten in beständigen Kriegen mit den Nachbarn Leute einzufangen oder verkauften ihre eigenen Verwandten.— 1727 fing man an, Sklaven in Freiheit zu setzen. 1814 beschlossen die europäischen Staaten, dem Sklavenhandel ein Ende zu machen, und England zahlte 1833 den Sklavenbesitzern in seinen Colonien 133 Mill. Thaler zur Entschädigung für die Freigelassenen, an Spanien und Portugal 13 Mill., damit diese Staaten den Handel beschränkten. Ein Theil der amerikanischen Staaten hat nun schon seit mehr als 50 Jahren Sklaven in Freiheit gesetzt und in neuester Zeit hat in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika die Sklaverei ganz aufgehört und alle Negersklaven sind frei geworden. Jetzt hat dieser Handel in manchen Gegenden abgenommen; aber es sind noch ansehnliche Sklavenmärkte an der Küste Sierra Leone (wo der Handel bis 1840 am stärksten war) und an der Sklavenküste, südlich von Dahomch wo Spanier, Portugiesen und Brasilianer gegen Rum, Zeuge, Pulver und Waffen Menschen kaufen. 1848 wurden noch 60,000 Sklaven allein nach Cuba geführt, und im Ganzen werden noch jetzt jährlich etwa V Mill. ver- kauft. Dabei ist zu bedenken, daß 1 % mal so viel, also etwa 370.000 jährlich außerdem durch den Handel umkommen. — Die den Sklavenschiffen abgenomme- nen Neger werden in ihre Heimat entlassen. — An die Stelle des Sklavenhan- dels ist zum Theil der Palmölhandel getreten, der von größter Wichtigkeit wird; Bonny, das % Mill. Ct. ausführt, ist der Haupthandelsort dafür. § 223. An der Westküste von Hoch-Afrika, in Nieder-Guinea, haben die Portugiesen in Angola einen Strich Landes in Anspruch genommen; außer- dem finden sich hier eine große Menge despotischer Staaten; in einigen derselben wird der Herrscher als Gott verehrt. Die Religion ist überall grober Fetischis- mus; Menschenopfer und Schlangen-Anbetung sind sehr gewöhnlich. In Folge des Sklavenhandels und der unablässigen Kriege ist die Bevölkerung sehr dünn. In den sogenannten Königreichen Angola, nebst Ambriz, Vengúela und Mossamedes rc., ein Bereich etwa von der Größe Oesterreichs, innerhalb dessen etwa 500.000 die portugiesische Oberhoheit anerkennen und darunter viele, welche lesen und schreiben können, sind die vorhandenen Forts in schlechtem Zu- stande; die Bevölkerung ihrer Provinzen beträgt gegen 2.000.000, wobei 1550 Weiße. Sao Paulo de Loanda, 12.000 E., in schöner, aber ungesunder Gegend. — Sao Felipe de Vengúela, 15.000 E., wobei Weiße und Mu- latten, in sehr ungesunder Gegend. Die Landschaft Congo, südlich vom Zaireh, ist fruchtbar und gesund. Haupt- ort Ambassi oder M oxic ongo-Adungo, das San Salvador der Portu- giesen.
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