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1. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 109

1867 - Berlin : Weidmann
Mongolei. Mandschurei und Tungusien. Tübet. 109 finden hier alle Bequemlichkeiten. Im R. strömen die Waaren aus Rußland, Türkistan, der Bukharei, aus Persien und Kaschmir zusammen. Man hat hier noch im Juli Schnee; indeß bringen doch manche Theile des Landes Getreide und Gemüse hervor. ^ § 309. C. Die Mong olei ist eine allmählig nach Süden bis 4600 F. ansteigende Hochfläche von O. nach W. gegen 300 g. M. lg., über Y des ganzen Reiches, das größte und freieste Gebiet nomadisirender Horden, größer als das eigentliche China. Ohne Ansiedlung, ohne Anbau und Wasser, kann die Wüste nur mit Hülfe der Kamele durchzogen werden. Kalte Winde wehen das ganze Zahr, oft furchtbare Stürme. Der flache, mit Steintrümmern bedeckte Boden ist sehr salzig und trägt nur eine Vegetation von höchstens 1 F. Höhe. Ein Fels- gürtel scheidet die Wüste von dem nördlichen Strich, der ein bewässertes Berg- und Waldland ist, dem südlichen Sibirien ganz ähnlich. — Das Land ist in Fürstenthümer getheilt, von Chanen, die unmittelbar von Dschingis abzustammen behaupten, und chinesischen Oberbeamtcn befehligt. Die herrschende Religion ist die lamaitische, der Buddhismus. Der bedeutendste Stamm der Mongolen ist der der Chalchas, oder der eigentlichen Mongolen, zwischen dem Altai und der Schamo, in der sogenannten Aeußeren Mongolei, welche in vier Chanate zerfällt; an der südlichen Grenze, d. i. an der chinesischen Mauer, also in der sogenannten Inneren Mongolei wohnen die Ordos, die Tschachar rc. Die Mongolen ha- den eine ziemlich reiche, ausgebildete Literatur. Kiachtaer Mai matschen (M. ist nicht ein Eigenname, sondern beißt Handelsflecken) liegt an der russischen Grenze, nahe bei Kiachta; hier wurde sonst fast allein der Handel mit Rußland betrieben; seit 1860 aber besindet sich das Hauptzoll-Amt gegen China zu Irkutsk, und Maimatschen hat seine große Bedeu- tung verloren. Von hier geht ein Hauptweg für die Karawanen nach Peking durch die Wüste; die Reise dauert zwei Monate. D. Die Mandschsurei oder Tungusien, % des Reiches, das Stamm- land der jetzigen Kaiserfamilie in China. Es ist der östliche Abfall des hohen Tafellandes von Hinter-Asien, zum Theil dichter Wald; fast nur die Flußthäler sind bewohnt. Das Land zerfällt in die drei Provinzen Sching-king, Girin und Tsitsihar. Die erstere, im N.o. des Golfes von Ljao-tong, mit der Haupt- stadt Mukden, die mehr als 100.000 E. hat, ist größtentheils angebaut. Muk- den wurde 1631 Residenz der Mandschsu-Fürsten, als diese ihre Eroberung Chinas begannen. § 310. E. Tübet. Die Bewohner dieses Priesterstaates gehören der bud- dhistischen Religion an; der Dalai-Lama, der Mensch gewordene Gott, ist das Oberhaupt; ihm zunächst steht der Pan-tschhen. — Die bedeutendsten Plätze sind von chinesischem Militair besetzt. — Hauptprodukte sind Schafe, Ziegenwolle, Pak-Ochsen, Pferde, Kamele, Rhabarber, Moschus, Borax, Steinsalz, Alaun, Gold, Edelsteine. Der Ackerbau liefert nur etwas Gerste, aber in den nach Süden ge- richteten Thälern gedeihen Früchte und Seidenzucht; das Bambusrohr fehlt hier. Uebrigens ist dieses vom Jaru-Dzang-po durchflossene, bis 14.000 F. hohe Land noch sehr unbekannt. Hlassa, 24.000 E., ist die Hauptstadt, von herrlichen Gärten umgeben. Es hat einen prächtigen Tempel des Buddha, ja es besteht fast nur aus Tempeln und Klöstern. Sein Karawanenhandel ist bedeutend. Y Stunde entfernt liegt in einer großen, herrlichen, höchst fruchtbaren Thalebene die Residenz des Dalai- Lama, ein berühmtes Kloster aus dem Berge Potala, d. i. Buddhas-Berg, ein rother Palast. 367 F. hoch, mit vergoldetem Dach und 10.000 Zimmer enthal- tend, voll heiliger Gegenstände; die Umgebung besteht in prächtigen Park-Anlagen. Daneben sind große Klosterpaläste, für fremde Lamas bestimmt, die hier ihre theologischen Studien machen. Gemälde, Bildhauer-Arbeiten, große Druckereien rc. sind in diesen heiligen Gebäuden enthalten. — Das Land überhaupt zählt mehr
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