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1. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 146

1867 - Berlin : Weidmann
146 Nord-Amerika. Californien lebenden sind ganz von den Küstenbewohnern verschieden; die südlich- sten derselben, die Navajoes und Apachen, sind die gefürchtetsten Räuberstämme. § 376. Ehemals hatten die Tolteken Mexico, Peru und Bolivia inne; vom 33o n. Br. an wohnten sie in Nord- und Mittel-Amerika von einer Küste bis zur anderen, in Süd-Amerika aber nur auf der schmalen westlichen Küstenebene und auf den Hochflächen der Anden; in diesem ganzen Bereiche finden sich die Reste ihrer großartigen Bauten. Die in späterer Zeit hier wohnenden Azteken oder Mexica ner waren zur Zeit der Entdeckung Amerikas hier das einzige Volk, welches auf Bildung Anspruch machen konnte. — In Pucatan wohnen die Mayas, an dem Meerbusen von Guatemala die Moskitos. In dem größten Theile Nord-Amerikas ist die englische Sprache die herrschende, in Mittel-Amerika die spanische, in Canada, Acadien, Louisiana und Haiti wird meist französisch gesprochen, in einigen Gegenden deutsch. Staaten. § 377. I. Grönland ist ein im Durchschnitt 2000 F. hohes Hochland, steil aus dem Meere aufsleigend; Wände von vielen hundert Fuß Höhe bestehen aus Eis. Die ganze Westküste, die auch heiße Quellen hat, scheint in langsamem Sinken begriffen zu sein. Der Juli ist der einzige schneefreie Monat, in welchem es bis 300 warm wird; aber selbst im Winter weht zuweilen ein warmer Süd- Ost, der die Temperatur auf 8° erhöht. — Grönland wurde 863 von einem Dänen entdeckt; Isländer gründeten a. 986 daselbst Ansiedlungen und entdeckten Küstenstrecken von Nord-Amerika. Seit der Prediger Hans Egede hier eine Mis- sion gegründet hat, haben die Dänen hier Niederlassungen. Es gibt jetzt hier auf 2200 ihm. mit 9500 Bew. 4 Missionsstationen mit 34 Außenplätzen: Neu- Herrnhut, 400 E., bei der Colonie Godthaab (dabei der 4000 F. hohe Hior- tetakken, d. h. Hirschzacken), seit 1733; — Lichtensels, 327 E., bei Fiskenäs; — Lichtenau im Julianehaab-Distrikt; dabei der 5200 F. hohe Akuliarosek; — Friedrichsthal, 500 E., seit 1724, in demselben Distrikt. Das Christenthum wird hier von den Herrnhutern unter den Eskimos verbreitet, deren Zahl nicht groß ist. Die gesammte Bevölkerung beträgt etwa 10.000. Die Eskimos erhal- ten sich durch den Seehund und das Rennthier; der Hund ist bei ihnen Haus- und Zugvieh. Wichtig ist der Walfisch-, Walroß- und Narvalfang; der Seehunds- und Seerobbenschlag; Hasen-, Fuchs- und Eisbärjagd; sowie der Eidergansfang. An diesen Küsten findet man viel angeschwemmtes Treibholz, das aus den Flüssen Sibiriens stammt. Von der Naturbeschaffenheit des bis 4000 F. hohen Spitzbergens gilt im Wesentlichen dasselbe wie von Grönland. Es wird wegen des Walfisch- und Robbenfanges viel von Engländern und Holländern besucht. Ii. Britisches Nord-Amerika. § 378. Die Nordküste von Amerika, 750 M. lang, ist jetzt ganz entdeckt. Hier liegt ein vielfach zerrissenes Jnselland und viele Halbinseln, stets mit Schnee und Eis bedeckt, und in ihrem Zusammenhänge mit Nord-Amerika noch nicht völlig bekannt. Das umgebende Meer kann nämlich nur 4 bis 6 Wo- chen im Jahre befahren werden, manches Jahr auch gar nicht. Unsere Kenntniß von dieser Gegend haben wir besonders erlangt durch Davis, Hudson, Baffin, Mackenzie, Franklin, Parry, Roß, Beachy, Back, Scoresby u. a., von denen mehrere ausgesendet waren, die Nord west-Pas sage zu suchen, d. h. einen Weg nördlich um Amerika zur Behringsstraße. 1850 ist dieselbe von Capt. M'clure durchsegelt. Diese Gegenden haben dieselben Produkte wie Grönland. Die Davis- straße und Baffinsbai sind reich an Walfischen, Seehunden und Fischen, und werden vom Juni bis September von Walfischfängern besucht. Das amerikanische Rennthier, das nicht gezähmt wird, der Moschus-Ochse, der Eisbär, der amerika- nische Wolf, der arktische Fuchs, der amerikanische Hermelin, der Polarhaase und ein Lemming bewohnen diese Gegenden in mäßiger Anzahl.
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