1867 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Klöden, Gustav Adolph von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Alpen.
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und daneben die Euganenen (mit dem 1761 F. h. Monte Venda), welche
die lombardische Ebene von der venetianischen scheiden.
Im Inneren des Gebirgs-Dreiecks liegen: die ober-rheinische Tiefebene,
ganz von Gebirgen umschlossen. 2 bis 6 M. breit, dehnt sie sich als ein frucht-
bares Gartenland zu beiden Seiten des Rheins etwa 36 M. weit, von der Birs-
znr Nahe-Mündung und bis Aschaffenburg ans. Diese Ebene ist ein durch Ab-
lagerung geebneter Boden eines Sees, von fruchtbaren Terrassen ringsum einge-
faßt. Im südlichsten Theile, dem sogen. Breisgau, liegt isolirt der 1785 F. h.
vulkanische Kaiserstuhl. Nördlicher, bis Worms, reicht der einförmige Rhein-
gau, der viele unfruchtbare und moorige Strecken umschließt. Den nördlichsten
Theil bildet das Mainzer Becken, an das sich nach N.o. die fruchtbare Wet-
terau, und westlich, am S.-Fuße des Taunus entlang ziehend, ein anderer durch
die herrlichsten Rebenpflanzungen ausgezeichneter Rheingau anschließt.
Ferner: die Ebenen der mittleren Donau. Die östlichste, größte der-
selben ist die nieder-ungarische Ebene, vom Tieflande der unteren Donau
durch einen schmalen Gebirgszug getrennt. Sie mißt von Norden nach Süden
60 M., von Westen nach Osten 40 M., 1740 □©}., liegt 200 bis 300 F. hoch,
und liegt größentheils im Osten der Donau, die hier niedrige, waldige und wald-
lose Sandufer, Moore, Sumpfwaldungen und Schilfdickichte einfassen. Aber auch
im Westen gehört der Platten-See mit seiner sumpfigen Umgehung zu ihr, und
die langen, zungenförmigen Thalebenen der Drau und Save stehen in unmittel-
barer Verbindung mit ihr. Von der Donau bis zum siebenbürgischen Erzgebirge
und nach N. zu den Vorbergen der Karpaten, auf 60 M. Weite, findet sich keine
Höhe; in der Nähe der Flüsse aber liegen ungeheure, mit Erlen bewachsene
Sumpfstrecken, dazwischen weite, dürre Steppen, mit Rasen und brauner Haide,
Puszten genannt, ohne Bäume und ohne Wasser. Namentlich ist die einer
Tischplatte gleiche, ganz horizontale Ebene zwischen Donau und Theiß, deren
Einförmigkeit nur einzelne Natronseen unterbrechen, eine ausgezeichnete Steppen-
weide ohne Weg und Steg; den südlichen Theil bildet die Hochebene Teleczka;
eine andere Hochebene liegt zwischen der Theiß und Siebenbürgen, freilich auch
mit gewaltigen Strecken Sumpfes und Flugsandes.
Die ober-ungarische Ebene, im N.w. der vorigen, von ihr nur durch
einen waldigen Rücken geschieden, zu beiden Seiten der Donau, meist aber auf
der rechten, hat nur etwa A von der Größe der vorigen, 300 Ihm. Sie bietet,
besonders zwischen den Verzweigungen der Donau, reiche Aecker, blühende Gärten
und schöne Waldungen, und umfaßt die Insel Schütt und den Neusiedler-See.
Die Ebene selbst hat mannigfaltigen Wechsel von Wald und Feld, Hügel und Fläche.
Die österreichische Ebene und das Marchfeld, westlich von der vorigen,
von Theben westlich, an der Donau entlang bis Krems, im nördlichen einförmigen,
aber im Ganzen fruchtbaren Theile Marchfeld genannt, und nach S. bis Neustadt
reichend, wo die Ebene mannigfaltiger, gut angebaut und dicht bevölkert ist. Beide
sind nur Ao der ober-ungarischen Ebene. An den Ufern und dem Fuße der Berge
sind sie reich angebautes Land.
Die 4 Hsm. große, fruchtbare Ebene im W., östlich vom Greiner-Wald, ist
das Tullner-Becken, die kleinste und oberste der 5 Donau-Ebenen.
Das Hochgebirge oder die Alpen.
§ 438. Sie reichen vom 22. zum 37° östl. L., 205 M. weit, und liegen
ziemlich in der Mitte zwischen dem Aequator und dem Nord-Pol. Ihre Breite
ist verschieden, nach Osten zunehmend, im Westen 20 M., am Ost-Ende 40 M.;
im Ganzen ein Raum von 4200 sihm., ungefähr die Ausdehnung des Kaukasus.
— Im Westen grenzen sie an das Rhonethal; im Norden, wo eine ganze Reihe
von Seen die Grenze bezeichnet, an die Aare, an die süddeutschen Hochländer, an
die Donau und den Neusiedler-See; im Osten an die ungarischen Tiefebenen;