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1. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 287

1867 - Berlin : Weidmann
Kärnten. Krain. Jllyrien. Böhmen. 287 d'jstria, 9200 E-, an der Westküste Istriens, ein Hafen mit einer Citadelle. Es ge- winnt 400.000 Ctr. Seesalz. — Pirano, 9000 E., ebenda, und Rovigno, 9500 E-, neben einem Olivenwalde, beides Häfen, die Fischfang treiben und Wein und Oel gewinnen. — Pola, 3500 E., Oesterreichs wichtigster Kriegshafen, früher mit 35.000 E., war ein Landsitz römischer Kaiser und Station der römischen Flotte. Es hat bedeutende römische Bauwerke (Tempel, Thore, ein Amphitheater rc.). — Nahe liegen die mit Myrten und Lorbeern bedeckten Brioni-Inseln, wo ehemals die Steinbrüche der Venetianer waren. Im Quarnero-Golf die felsigen Inseln Veglia, Cherso, Ossero, die Obst und Salz gewinnen. Darauf Cherso, 7900 E., treibt Schifffahrt, Fischfang, Wein- und Früchte- handel. — Pisino oder Mitterburg, 3100 E., a. d. Foiba, mitten in der Halbinsel Istrien. — Nordwestlich Montona, 5300 E., in einem Walde, der ehemals das Holz zur venetianischen Flotte lieferte. § 584. 9) Das Königreich Böhmen. (Fast so groß wie Brandenburg nebst dem Reg.-Bez. Stettin.) Sowohl wegen des Reichthums seiner natürlichen Produkte, als wegen der Industrie seiner Bewohner ist es eins der wichtigsten Länder. Rur % des Bodens ist unbenutzbar, 39 % sind Acker, la ist Wald, V6 Wiese und Weide. Weizenboden hat es besonders im Norden und Westen (Teplitz, Leitmeritz), Roggenboden im Süden und Osten. Manche der großen Güter werden musterhaft bewirthschaftet; und zwar verwenden im Allgemeinen die Deutschen größere Sorgfalt daraus, als die Czecheu. Der Obstbau im nördlichen Theile ist sehr bedeutend; auch der Weinbau ist dort ansehnlich. Der Waldstand ist ausgezeichnet, ja in manchen Gegenden findet sich noch Urwald; % des Holzes geht ins Ausland. Im Böhmer- Walde blüht das Köhlergeschäft. Jagd (59 Thiergärten und 160 Fasanerien) und Teichfischerei sind so ausgezeichnet, wie in wenig anderen Ländern. Ueberhaupt gehört Böhmen zu den ergibigsten Ländern Europas. In der Gegend von Przi- bram, wo ein mächtiges Steinkohlenlager liegt, wird viel Blei und Silber ge- wonnen. Außerdem ist Böhmen das eigentliche Fabrikland Oesterreichs. Groß- artig sind im Westen die Flachsspinnerei und Leinweberei, Baumwollspinnerei und Weberei, Wollspinnerei und Tuchfabrikation, sowie Struinpfwirkerei; ausgezeichnet sind ferner seine Glas-, Thonwaaren-, Eisen-, Zucker-, Leder-, Bier- und Brannt- wein-Erzeugung. Mittelpunkte der Industrie sind Prag und Reichenberg, und Mittelpunkt des Handels ist Prag. Böhmen hat % aller Dörfer Oesterreichs und die größte Anzahl von Städten (355) unter allen Theilen des Reiches; 123 da- von zählen je über 2000 E.; aber die Bevölkerung dieser ist insgesammt nur so groß, wie die der 26 Städte im Venetianischen. Mehr als % der Bewohner sind Czechen, welche seit 1200 Jahren hier wohnen; sie nehmen die Mitte ein, wäh- rend die Deutschen mehr an den Rändern wohnen. Letztere sind hauptsächlich in dem großartig thätigen Fabrikwesen beschäftigt. Ackerbau, Spinnerei und Weberei, Glasfabrikation, Holz- und Eisenverarbeitung sind hauptsächlich die Zweige, in denen die Böhmen arbeiten. Prag, 143.000 E., a. d. Moldau, liegt fast mitten in Böhmen. Es ist befestigt und hat eine der schönsten und längsten Brücken (1736 F. lang). Die Burg (Hradschin) liegt auf einem 200 F. hohen Berge. Sehr viele und schöne Kirchen, zahlreiche Paläste und eine Universität machen es zu einer ansehnlichen Stadt, zu einer der imponirendsten in Deutschland. Es hat einen großen Wollmarkt, zahlreiche Fabriken, Kattun- webereien und Druckereien, Maschinen und chemische Fabriken rc. und ist die Nie- derlage der böhmischen Industrie. Bedeutend ist sein Handel. 10 große Straßen gehen von Prag aus. — Jung-Bunzlau, 7800 E., a. d. Jser, mit Fabriken und Handel. — Neu-Kolin, 7700 E., a. d. Elbe. Schlacht 1757. — Südlicher Kutten- berg, 12.700 E., hat Industrie und Kupfer- und Bleiwerke. — Czaslau, 5400 E., in fruchtbarer Ebene. Schlacht 1742 (bei Chotusitz). — Königgrätz, 5100 E., a. d. Elbe, eine Festung, mit industriösen Bewohnern. Schlacht 1866. — Josephstadt, 2300 E., a. d. Elbe, Oesterreichs schönste Festung, 1780 angelegt. — Tabor, 5400 E., a. d. Luschnitz, war Hauptsitz der Hussiten. — Budweis, 15.000 E., a. d. Moldau, hat Braunkohlengruben, Steingut- und chemische Fabriken. Eine Eisenbahn führt nach Linz. — Krumau, 6100 E., a. d. Moldau, mit prachtvollem Residenzschlosse, im 22 M.
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