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1. Theil 2 - S. 57

1880 - Stuttgart : Heitz
Die Schlacht auf dem Lechfelde. 57 eine große Niederlage erlitt. Die meisten Ungern rourben erschlagen, manche erst auf der Flucht, gefangen nur wenige. Die Erbitterung der Deutschen vergaß, an den wehrlosen Gefangenen Großmuth zu üben. Zwei der Hauptanführer der Ungern, die den Deutschen in die Hänbe fielen, würden gehenkt, manche Gefangene gar lebenbig in große Gruben geworfen und so begraben! — eine sch aub er hafte Barbarei, die ohne Otto's Vorwissen geschah. Als die Ungern baoon hörten, ergrimmten sie so, daß sie aus Rache alle noch in ihrem Lanbe lebenbe gefangene Weiber und Kinder, an 20,000 ermorbeten. So erzeugt eine Unmenschlichkeit die anbere. Folgenbe zwei Züge zeigen, wie ebelbenkenb Otto war. Seine Mutter, Mathilbe, war eine brave Frau, aber eine schlechte Wirthin; besonbers pflegte sie, nach den bamaligen Begriffen von Frömmigkeit, die Kirchen und Klöster so reichlich zu beschenken, daß ihr Sohn sich enbtich bewogen fühlte, ihr die freie Bestimmung über ihre Ausgaben zu nehmen. Die alte Frau fühlte sich ba-burch sehr gekränkt; das hatte sie von ihrem Sohne nicht erwartet. Damals lebte noch Otto's erste Frau Ebith. Kaum erfuhr die gute Frau die Betrübniß ihrer Schwiegermutter, als sie gleich zu ihrem Gatten eilte, ihm sein Unrecht liebreich vorstellte und nicht eher abließ, bis er ihr versprach, die Beschränkung aufzuheben und die Mutter um Verzeihung zu bitten. Diese freute sich, als sie von der Veränberung ihres Sohnes hörte, so, daß. sie sich gleich aus machte, um ihn zu besuchen. Als er erfuhr, daß sie käme, reiste er ihr entgegen, sprang, sobalb er sie erblickte, vom Pferbe, fiel vor ihr aufs Knie nieber und rief: „O, ehrwürbige Mutter, lege mir eine Strafe auf, welche bu willst, aber verzeihe mir! Seitbem ich bich gekränkt, habe ich keine Ruhe, keinen Seelen-frieben mehr." Die meinenbe Mutter brückte ihn an ihr Herz, küßte ihn und sprach: „Sei ruhig, mein lieber Sohn! ich habe die Kränkung gewiß durch meine Sünben v er bient." Und fortan blieben sie die besten Freunbe. Ein anber mal belagerte er die Burg eines Grasen Eberharb, mit bent er sich überwerfen hatte, und ba er lange vergeblich ba-vor lag, beschloß er enbtich, sie durch List zu überrumpeln; er ließ nämlich den Grafen zu einem Gastmahle in fein Zelt einlaben, und währenb des Festes sollten sich Otto's Krieger auf die Burg werfen. Der Graf kam; nach der Mahlzeit würde getanzt; er tanzte mit Otto's Schwester, der schönen Hebwig, die inniges
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