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1. Theil 2 - S. 153

1880 - Stuttgart : Heitz
Bernhard von Clairvaux. Friedrich I. 153 finden. Ich bin bereit, ihm zu dienen, wie ich durch dich von ihm aufgefordert werde." Sogleich nahmen viele mit ihm zugleich das Kreuz, unter andern der junge Friedrich von Hohenstaufen, des Einäugigen Sohn. Am Sonntage darauf als Bernhard wieder predigte, war der Zudrang fo groß, daß der kleine schwache Mann beinahe erdrückt worden wäre, wenn ihn der Kaiser nicht auf seinen Arm genommen und so zur Kirche hinausgetragen hätte. Der Zug setzte sich von Regensburg aus in Bewegung. Bis nach Constantinopel kam man glücklich; aber der griechische Kaiser Manuel Comnenus glaubte, man sei nur gekommen, um ihm sein Reich zu nehmen, und darum gab er den Kreuzfahrern Wegweiser mit, die sie in Klein-Asien den Seldschncken gerade in die Hände führen mußten. Die Folge davon war, daß fast alle erschlagen wurden und Konrad kaum mit dem zehnten Theile sich retten konnte. Auf dem Rückwege traf er mit dem Könige Ludwig Vii. und dessen Heere zusammen. Konrad erzählte, wie es ihm ergangen sei, und weinend sanken sich die beiden Könige in die Arme. Die Franzosen zogen weiter und hatten in Klein-Asien fast dasselbe Schicksal. Ludwig gelangte nur mit Wenigen nach Acre in Palästina. Indessen hatte sich Konrad in Constantinopel von seiner Erschöpfung etwas erholt und eilte zu Schiffe dem Ludwig nach. Aber auch hier wollte ihnen nichts gelingen, und nachdem sie eine Zeitlang vergebens vor Damaskus gelegen hatten, kehrten beide mißmuthig nach Europa zurück. Als sie nun dem Bernhard vorwarfen, er hätte ihnen ja einen glücklichen Ausgang geweissagt, so antwortete er: „Ja seht, auch die Widerwärtigkeiten kommen von Gott, und die Üebereiluugen der Fürsten und die schlechten Sitten der Kreuzfahrer haben den Zorn des Himmels herbeigeführt." Dagegen ließ sich freilich nichts sagen. Zwar hinterließ Konrad einen Sohn; da dieser aber erst sieben Jahre alt war, so wählten die Deutschen seinen Neffen, den Sohn jenes obenerwähnten Friedrich des Einäugigen von Hohenstaufen. Friedrich I. Barbarossa oder Rothbart, als den würdigsten (1152—90). Er war ein edelgesinnter, muthvoller kräftiger und frommer Mann, dessen freundliches und doch edles Aussehen schon die Herzen gewann. Nur schade, daß er säst seine ganze Kraft auf die Bezwingung der lombardischen Städte gewendet hat, wobei Deutschland natürlich leiden mußte. Eine seiner ersten Handlungen war, das welfische Haus mit dem ghibellinischen dadurch zu versöhnen, daß er Heinreich dem
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