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1. Theil 2 - S. 160

1880 - Stuttgart : Heitz
160 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. bittern Schmerze, das Ziel seines Lebens, die Behauptung seines Ansehens in Italien, verloren zu haben, kehrte Friedrich nach Deutschland zurück und dachte sogleich an die Bestrafung des treulosen Gnelfen. Er beschied ihn vier Mal, vor ihm auf dem Reichstage zu erscheinen, aber Heinrich kam nicht und vertraute seiner großen Macht. Da sprachen der Kaiser und die Fürsten die Reichsacht über ihn aus und entsetzten ihn aller seiner Würden und Lehen. Sachsen wurde an mehrere umwohnende Fürsten vertheilt, Baiern aber dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach dem Aelteren verliehen. Noch immer trotzte der muthige Heinrich, als aber die meisten seiner Vasallen ihn verließen und zum Kaiser übergingen, mußte der stolze Herzog den Widerstand aufgeben. Auf dem Fürstentage in Erfurt erschien der gebändigte Löwe, warf sich dem Kaiser zu Füßen und unterwarf sich ganz seiner Gnade. Friedrich war gerührt, als er den einst so mächtigen Fürsten aus den Knieen liegend erblickte; er hob ihn auf, schloß ihn in seine Arme und die Thränen traten ihm in die Augen. „Dennoch bist du das eigene Werkzeug deines Unglücks," sprach er gerührt; aber einsetzen konnte er ihn nicht wieder; dazu war es zu spät. Heinrich erhielt nur seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zurück und wurde auf drei Jahre aus Deutschland verbannt. Er begab sich zu seinem Schwiegervater, dem Könige von England, Heinrich Ii., und ist der Stammvater sowohl des braunschweigischen Hauses als des hannoverschen geworden, welches dann den Thron von England erwarb. Als einst ein Bischof für Heinrich eine Fürbitte einlegte, antwortete ihm der Kaiser recht schön: „Wisse, daß unser Neffe von einem Andern als von uns erniedrigt worden ist; denn der Sturz eines so mächtigen Mannes ist nicht das Werk menschlicher Kraft, sondern kann nur durch Zulassung des allmächtigen Gottes geschehen." Daß Friedrich Rothbart in seinem hohen Mer einen Kreuzzug zur Wiedereroberung von Jerusalem unternahm, aber nur bis nach Kleinasien kam, wo er 1190 seinen Tod fand, ist schon oben erzählt worden. Heinrich Vi., Friedrichs I. ältester Sohn (1190—97), war schon vor des Vaters Kreuzzug zum Verweser ernannt worden und übernahm die Regierung. Ihn hatte, wie gesagt, Friedrich mit Constantia, der Erbin des damals regierenden Königs von Neapel und Sicilien, Wilhelm Ii., vermählt, damit er durch diese blühenden Länder die Besitzungen seines so schon mächtigen Hauses
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