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1. Theil 2 - S. 166

1880 - Stuttgart : Heitz
166 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Schweden ab und ein ander Mal kündigte ein Bürgermeister von Danzig dem Könige von Dänemark den Krieg an. Erst im 15. Jahrhunderte verfiel sie nach und nach, weil da mehr öffentliche Sicherheit und Ordnung eingeführt wurde und es also unnöthig war, die Frachtwagen und Schiffe von Soldaten begleiten zu lassen. Auch merkten die Landstädte endlich, daß sie keinen Vortheil mehr von der Verbindung hätten, sondern daß die reichen Seestädte ihre Beiträge annähmen, um den Seehandel desto weiter ausdehnen zu können, und daher traten jene nach und nach zurück. Zuletzt blieben nur noch Hamburg, Lübeck und Bremen bei dem Bunde, und so schlief die Verbindung endlich ganz ein. Ganz zu derselben Zeit, als Lübeck und Hamburg ihre Hansa schlossen (1241), wurde Deutschland durch die Nachricht erschreckt, daß sich ein wildes Volk, den gefürchteten Hunnen ähnlich, an den östlichen Grenzen zeige. Es waren Mongolen oder — wiewohl fälschlich so genannt — Tataren. Dies Volk, das im mittlern Asien weite Steppen bewohnt, hatte (1206—27) einen sehr kriegerischen, aber grausamen König, Temudschin, den man Dschin-gis-Chan, d. i. den großen Fürsten, nannte. Dieser Mann hatte in der kurzen Zeit seiner Regierung China und andere Länder Asiens erobert und dadurch das große Mongolenreich gestiftet. Dabei war er so grausam, daß er einmal Gefangene in 80 Kesseln sieden ließ, und seine Gelindigkeit rühmte, daß er nach der Eroberung von Samarkand nur 30,000 habe erschlagen und eben so viel in die Sklaverei verkaufen lassen. Nach seinem Tode zogen große Schwärme aus, die Rußland, Polen und Ungarn heimsuchten und sich nun auch nach Deutschland bewegten, um zu rauben und zu plündern. So brachen sie unter Batn, dem Enkel Temndschins, in Schlesien ein, verwüsteten alles und verbreiteten Angst und Schrecken. Nachdem sie über die Oder gesetzt waren, wurde Breslau von ihnen verbrannt, und nun drangen sie weiter vor. Da ging ihnen Heinrich Ii., Herzog von Schlesien, ein Sohn Heinrich des Bärtigen und der heiligen Hedwig, mit schlesischen Streitern und deutschen Ordensrittern entgegen und traf sie auf der hohen Ebene bei Liegnitz, wo jetzt Kloster Wahl statt liegt. Es kam 1241 zur Schlacht. Die Deutschen wurden zwar geschlagen und Heinrich war unter den Todten; aber die Mongolen hatten die Tapferkeit der Abendländer kennen gelernt und trugen kein Begehren, weiter zu gehen. Sie füllten viele Säcke mit den abgeschnittenen Nasen und Ohren der Erschlagenen, und wandten sich dann wieder
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